Greenpeace hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz aufgefordert, seine Ankündigungen zum Klimaschutz wahrzumachen.
Video Müll für die SPD

Müll und Überbleibsel aus der Flutkatastrophe in Deutschland vor wenigen Monaten. Abgeladen vor der SPD-Parteizentrale in Berlin. Mit dieser Aktion wollte die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Mittwoch den wahrscheinlich neuen Bundeskanzler Olaf Scholz zum Handeln auffordern. Dieser habe im Wahlkampf zwar versprochen, den Klimaschutz anzupacken. Das, was bisher aus den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien bekannt geworden sei, bleibe aber weit hinter den Versprechungen im Wahlkampf zurück, so der Vorwurf von Greenpeace. Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future, zurzeit bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow, ist derselben Meinung: "Das ist eine dramatische Situation, die wir gerade in Berlin und Deutschland erleben. Während man hier von Klimagerechtigkeit spricht und von Ambitionen und wie wir jetzt alle loslegen wollen, wäre die deutsche Bundesregierung in der Position, genau das, was hier beschlossen wird, eins zu eins umzusetzen. Zu ihren 1,5 Grad Versprechen zu stehen, endlich nach so vielen Jahrzehnten des Klima-Betrugs an den meist betroffenen Menschen auf der Welt. Und stattdessen hören wir die schlimmsten Nachrichten, hören wir, wie man sich gegenseitig die Maßnahmen abspricht. Hören wir, wie eine Regierung, die noch im Wahlkampf dafür geworben hat, 1,5 Grad Politik zu machen, jetzt vor ihren eigenen Versprechen zurückschreckt und nicht den Mut aufbringt." Die britische Präsidentschaft des Weltklimagipfels dringt unterdessen auf einen Beschluss zu Verschärfungen bei nationalen Klimazielen innerhalb eines Jahres. Ihr am Mittwochmorgen veröffentlichter Entwurf für die Abschlusserklärung des Treffens sieht Nachbesserungen vor allem bei den Anstrengungen im laufenden Jahrzehnt vor. Die Staaten sollten ihre Ziele überprüfen und so verschärfen, dass sie Ende 2022 im Einklang mit der im Weltklimavertrag vereinbarten Vorgabe zur Erd-Erwärmung stehen", heißt es im Entwurf.