Der Sozialist wurde am Mittwoch in Lima vereidigt. Dabei verkündete er gleich einen ersten symbolischen Akt.
Video Perus neuer Präsident Castillo will keinen radikalen Kurswechsel

In Peru hat sich der neue Präsident und Sozialist Pedro Castillo bemüht, Sorgen vor einem wirtschaftspolitischen Umbruch zu zerstreuen. Radikale Veränderungen der Wirtschaft werde es nicht geben, sagte Castillo in der ersten Rede nach seiner Vereidigung am Mittwoch in Lima. Es gebe nicht im entferntesten Pläne, Industrien zu verstaatlichen. "Wir wollen, dass die Wirtschaft Ordnung und Berechenbarkeit behält. Das von den Menschen mühsam und auf legale Weise erworbene Eigentum wird vom Staat geschützt. Wir setzen uns dafür ein, dass der Missbrauch durch Monopole und Konsortien, die Bestechungsgelder kassieren und überhöhte Preise für grundlegende Dienstleistungen und Güter verlangen, wie es bei Gas und Medikamenten der Fall war, ein Ende hat." Vor allem wolle Castillo die nach seiner Ansicht seit Kolonialzeiten bestehenden sozialen Spaltungen überwinden. Dafür kündigte er gleich einen symbolischen Akt an: "Meine lieben peruanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ich möchte Ihnen sagen, dass ich nicht aus dem Regierungspalast regieren werde, denn ich glaube, dass wir mit den kolonialen Symbolen brechen müssen. Wir werden dieses Gebäude dem neuen Kulturministerium übergeben." Er kündigte an, die Bergbauindustrie zu modernisieren und die örtliche Wirtschaft mit Steuermitteln zu fördern. Der Reichtum des Landes müsse besser aufgeteilt werden, so Castillo. Peru ist der zweitgrößte Kupferproduzent der Welt. Der linke Politiker gewann die Stichwahl im Juni mit einem knappen Vorsprung von 44.000 Stimmen. Das offizielle Ergebnis wurde durch Einsprüche seiner Kontrahentin, der Rechtspopulistin Keiko Fujimori, verzögert. Die Wahlaufsichtsbehörde wies sie als unbegründet zurück.