Fünf Angeklagte wurden dreieinhalb Jahre nach der Tat vom Dresdner Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, ein Angeklagter wurde freigesprochen. Nach Rückgabe eines Großteils der gestohlenen Juwelen fiel das Urteil milder aus.
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STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Andreas Feron, Sprecher Landgericht Dresden: "Der Vorsitzende hat Stellung genommen zu öffentlicher Kritik von einem Teil der Medien und hat deutlich gemacht zum einen, dass eine Verständigung im Gesetz vorgesehen ist und hat zum anderen, und das ist aus meiner Sicht in dem vorliegenden Fall das Entscheidende, dass nur das Eingehen der Verständigung dazu geführt haben dürfte, dass doch ein Großteil des Schmuckes wieder hier gelangt ist. Ohne Deal hätte es zumindestens auf absehbare Zeit keine Rückgabe des Schmuckes gegeben. (Weißblitz) "Wir haben ja hier die Jugendkammer gehabt. Die Jugendkammer ist es eigentlich ein Stück weit auch gewohnt, am Ende in der Urteilsbegründung erzieherisch auf die Jugendlichen und Heranwachsenden einzuwirken. Und wir hatten ja hier immerhin zwei Angeklagte, deswegen war es vor der Jugendkammer, die zur Tatzeit noch keine 21 Jahre alt waren. Und hat eigentlich deutlich gemacht, dass es jeder Einzelne in der Hand hat, auch von den Remmos, vielleicht seinem Leben eine positive Wendung zu geben. Der Vorsitzende hat es bezeichnet, als etwas altmodisch, ein rechtschaffenes Leben führen zu wollen." O-Ton Benjamin Jendro, Sprecher Gewerkschaft der Polizei (GdP): "Es ist ein Signal des Rechtsstaates, dass sich Kriminalität ein Stück weit auch lohnt, weil eben nicht alles von dem Deal umgesetzt wurde. Sie gehen nach ein paar Jahren aus dem Gefängnis wieder raus als gemachte Männer und haben eben immer noch Beute irgendwo versteckt, die sie zu Geld gemacht haben. Und der Respekt auf der Straße vor dieser Familie ist sicherlich jetzt noch ein bisschen größer geworden." (Weißblitz) "Und gerade wenn wir im Bereich der arabischen Großfamilien unterwegs sind und der kriminellen Sprösse gerade der Familie Remmo, dann wissen wir, dass es bei den Taten auch ein Stück weit um Prestige geht. Und jetzt ist das Signal gesendet worden, dass man, wenn man sich auf ein paar Gespräche einlässt, dass man dann mit geringeren Haftstrafen rausgeht, obwohl prinzipiell auch Menschenleben gefährdet wurden aufgrund der Brandstiftung des PKWs. Und da schlagen natürlich auch unsere Kolleginnen und Kollegen die Hände über dem Kopf zusammen, weil mitunter haben die Ermittlungen dann länger gedauert, als die Haftstrafen dauern." (Weißblitz) "Na ja, ich glaube, grundsätzlich haben wir natürlich einen gesetzlichen Rahmen in unserem Land und es ist klar, dass es verschiedene Faktoren gibt, die da strafmildernd wirken. Das heißt, wenn jemand drogenabhängig ist, wenn er sich geständig zeigt, wenn er eben, wie in dem Fall auch Teile der Beute zurückgibt, dann muss das strafmildernd berücksichtigt werden. Deswegen war auch klar, dass hier nicht die maximale Haft von statten geht. Aber wir müssen schon auch ganz ehrlich sein, diejenigen, die da heute auch ein Urteil bekommen haben, die sind auch nicht das erste Mal vor Gericht gewesen und auch nicht das erste Mal straffällig aufgefallen. Wir reden auch über einen Täter, der beispielsweise auf der Anklagebank zu einem anderen Verfahren saß und dann diesen Coup durchgezogen hat. Das heißt, hier muss schon der Rechtsstaat auch ehrlich sein. So abschreckend haben bisher die Urteile nicht gewirkt. Und wir glauben zwar an Resozialisierung, an das Gute im Menschen. Aber wenn jemand sagt, ich habe es jetzt gelernt, ich werde jetzt nicht mehr straffällig, also das können wir gerade denjenigen, die da heute saßen, auch nur ein Stück weit abkaufen."