Die Ukraine und der Westen kritisieren die über mehrere Tage angesetzte Abstimmung in den von Russland besetzten Gebieten als "Scheinreferendum".
Video Russland startet Anschluss-Referenden in der Ukraine

STORY: Anschluss an Russland - oder nicht? Die umstrittenen Referenden über einen Beitritt ukrainischer Gebiete zur Russischen Föderation haben begonnen. In den russisch besetzten Regionen Donezk und Luhansk sowie in Cherson und in der Provinz Saporischschja öffneten am Freitag die Wahllokale. Der pro-russische Separatistenführer von Donezk, Denis Puschilin, sprach von einem historischen Meilenstein, auf den man acht Jahre lang gewartet habe. "Erst wurden wir unabhängig, dann haben wir die Anerkennung unserer Republik erreicht und hier ist unser dritter Schritt - die Vereinigung mit Russland. Wir kommen nach Hause." Die Ukraine und der Westen, die die selbsterklärten Volksrepubliken im Gegensatz zu Russland nicht anerkennen, kritisieren die Abstimmung als "Scheinreferendum". Wie der über mehrere Tage angesetzte Urnengang genau ablaufen soll, ist unklar, denn die Gebiete sind nicht vollständig von russischen Truppen besetzt. In der Stadt Saporischschja leben viele Ukrainer, die aus den russisch-besetzten Gebieten geflohen sind. Dort war am Freitag harsche Kritik zu hören. "Ich unterstütze das Referendum nicht", sagt diese Frau aus Melitopol, "denn wie kann man illegal einen Teil der Ukraine entreißen? Sie kommen in das Heim anderer Leute und machen, was sie wollen." "Ich bin kategorisch gegen das Referendum. Ich denke, dass die Region Cherson zum ukrainischen Territorium gehört. Und zweitens wissen wir nicht mal, was dort im Moment vor sich geht, da wir seit Mai zu Flüchtlingen geworden sind." Der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, berichtete von Druck, der von russischen Behörden auf die Menschen in den besetzten Gebieten ausgeübt werde. Angesichts dieser Umstände wurde damit gerechnet, dass alle vier Regionen für einen Beitritt zu Russland stimmen würden.