Die Bundesregierung bereitet nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock mehrere Optionen für eine Evakuierung aus dem Sudan vor. Das Problem seien mittlerweile auch die Stromausfälle, so dass die zu Evakuierenden etwa ihre Handys nicht mehr aufladen und deshalb möglicherweise bald nicht mehr auf diesem Wege informiert werden könnten.
Video Schüsse im Sudan trotz Feuerpause-Vereinbarung

STORY: Im Sudan ist es auch nach Beginn einer vereinbarten Feuerpause zu Kampfhandlungen gekommen. In der Hauptstadt Khartum waren heftige Schusswechsel zu hören, vereinzelt gab es auch Luftangriffe. Die Armee hatte sich zuvor zu einer dreitägigen Feuerpause bereit erklärt. Sie sollte noch vor dem Wochenende beginnen, damit das muslimische Fest zum Fastenbrechen nach dem Ramadan begangen werden könne, hatte das Militär mitgeteilt. Unterdessen bereitet die Bundesregierung nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock mehrere Optionen für eine Evakuierung aus dem Sudan vor. Die Lage sei dramatisch und absolut unübersichtlich, sagte Baerbock am Freitag in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. "Die Zahl der Deutschen, die sich bei uns melden, die wächst täglich und bewegt sich derzeit Stand heute, Freitagmittag, im unteren dreistelligen Bereich. Bisher hat keine angekündigte Feuerpause gehalten. Deswegen sind Bewegungen vor Ort mit einem absoluten Risiko verbunden. Und deswegen ist es für uns auch so wichtig, dass wir zur Feuerpause kommen. Weil wir können nur evakuieren, wenn die Menschen vor Ort aus ihren Wohnungen dann auch zu dem Punkt kommen, von wo aus wir evakuieren." Das Problem seien mittlerweile auch die Stromausfälle, so dass die zu Evakuierenden etwa ihre Handys nicht mehr aufladen und deshalb möglicherweise bald nicht mehr auf diesem Wege informiert werden könnten. Baerbocks spanischer Kollege José Manuel Albares sagte, dass die spanische Luftwaffe Flugzeuge für eine Evakuierung von 60 Spaniern und 20 Personen aus anderen Ländern bereitgestellt habe. Seit fast einer Woche kämpfen die Armee und die paramilitärische Miliz um die Macht im Sudan.