Die Abgeordneten des Parlaments in Stockholm stimmten am Montag gegen den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven.
Video Schwedische Regierung durch Misstrauensvotum gestürzt

Politische Krise in Schweden. Ministerpräsident Stefan Löfven ist als erster Regierungschef seines Landes durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Die Abgeordneten im Parlament in Stockholm stimmten am Montag mehrheitlich für die Absetzung des Sozialdemokraten, der seit drei Jahren eine von Beginn an instabile Minderheitsregierung führt. Der 63-Jährige kündigte an, er wolle nach Sondierungen mit anderen Parteien binnen einer Woche darüber entscheiden, ob er zurücktreten und eine neue Regierungsbildung in Auftrag gegeben werde oder ob es zu Neuwahlen kommen solle. Löfvens Minderheitskoalition mit den Grünen war seit der Wahl 2018 auf die Rückendeckung zweier kleiner Mitte-Rechts-Parteien und der Linkspartei angewiesen. Die Linkspartei hatte ihm aber kürzlich im Zuge eines Streits über eine geplante Lockerung der Mietpreiskontrolle die Unterstützung entzogen. Die rechtspopulistischen oppositionellen Schwedendemokraten stellten daraufhin einen Misstrauensantrag. 181 Abgeordnete und damit sechs mehr als nötig stimmten gegen Löfven. Es ist das erste Mal, dass ein schwedischer Ministerpräsident durch ein Misstrauensvotum der Opposition gestürzt wird. Eine neue Regierung - oder eine Übergangsregierung - würde nur bis zu einer für September nächsten Jahres angesetzten Parlamentswahl amtieren.