Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind vor den jüngsten Kämpfen im Sudan bereits rund 20.000 Menschen ins Nachbarland Tschad geflohen.
Video Schwierige Lage für Flüchtlinge aus dem Sudan

STORY: Bilder aus einem Flüchtlingslager im Tschad, nahe der sudanesischen Grenze. Viele Menschen aus dem Sudan haben hier vor den Kämpfen in ihrem Land Schutz gesucht. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind rund 20.000 Menschen aus dem Sudan ins Nachbarland Tschad geflohen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Tagen weitere Flüchtlinge eintreffen werden. Diese Frau aus dem Sudan kam am Mittwoch im Flüchtlingslager an: "Bewaffnete Männer kamen auf unser Gelände und forderten uns auf, zu gehen, bevor wir zu Opfern werden. Unter Drohungen verließen wir in aller Eile auf einem Esel das Gelände und kamen hierher. Ich wurde von meinen sieben Kindern getrennt und kann sie nicht finden. Wir haben gesehen, wie Eltern von arabischen Milizen massakriert wurden. Wir sind Opfer einer grundlosen Barbarei, die wir nicht verstehen können". Im Lager leben die Flüchtlinge in provisorischen Unterkünften aus Stöcken und Binsen. Die Versorgung mit Nahrung und Medikamenten ist schlecht, selbst Trinkwasser ist nur schwer zu bekommen. Die Lage könnte sich weiter zuspitzen: Das UNHCR rechnet damit, dass im schlimmsten Fall weitere 100.000 Flüchtlinge aus dem Sudan in den Tschad fliehen werden. In der sudanesischen Hauptstadt Khartum und anderen Landesteilen gibt es kaum noch Strom. Auch Lebensmittel, Gas und Medikamente gehen zur Neige. Örtliche Unternehmen warnten vor katastrophalen Zuständen, wenn die Kämpfe in dem Land anhalten sollten. Im Sudan ringen seit dem 15. April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces um die Macht. Auch am Mittwoch hielten die Kämpfe in den Randbezirken der Hauptstadt trotz einer von den USA vermittelten Feuerpause an. Schätzungen zufolge wurden bislang mehr als 500 Menschen getötet.