CDU-Chef Friedrich Merz hatte mit einer offenbar bewusst gewählten Formulierung zur Ausrichtung der Unionsparteien für Aufregung gesorgt. Bei einer Pressekonferenz im Rahmen der CSU-Sommerklausur im bayerischen Kloster Andechs erklärte Merz am Mittwoch, die Union sei eine "Alternative für Deutschland – mit Substanz."
Video SPD-General Kühnert: Merz sollte jetzt in den Urlaub fahren

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär: "Ich muss ehrlich sagen, ich bin schockiert über die Aussage von Herrn Merz, die CDU sei eine AfD mit Substanz. Was soll das heißen? AfD mit Substanz? Alice Weidel mit Verwaltungserfahrung? Björn Höcke mit Steuerkonzept? Es ist eine Bemerkung vom Vorsitzenden der stolzen konservativen demokratischen Partei in Deutschland, die eine Respektlosigkeit gegenüber seiner eigenen Partei und den Mitgliedern auch dort, die für die Demokratie die Fahne hochhalten, bedeutet. Das kann doch nicht sein, dass wir jede politische Diskussion in Deutschland jetzt nur noch an der AfD ausrichten bis dahin, dass wir unsere Namen nach ihr ausrichten. Mein Appell an Herrn Merz ist: Er sollte jetzt mal in den Urlaub fahren und die Zeit dort nutzen, um darüber nachzudenken, ob das wirklich sein Beitrag zur politischen Debatte sein soll. (Weißblitz) Ich empfinde die Aussage von Herrn Merz als eine Hilflosigkeit. Denn wer eigene politische Konzepte hat, mit denen man glaubt, in der politischen Auseinandersetzung bestehen zu können, der hat es nicht nötig, sich selbst über den politischen Scheinriesen, der die AfD ja nun mal ist, sich darüber zu definieren. Die AfD ist eine Kleinstpartei in Deutschland. Sie hat 30.000 Mitglieder. Das ist kein Vergleich gegenüber Volksparteien wie SPD und CDU, was die Verankerung in der Gesellschaft angeht. Herr Merz könnte, wenn er denn wollte, mit Stolz und mit einer stolzen Tradition im Rücken seine Partei und die parlamentarische Demokratie verteidigen. Und er sollte daher davon Abstand nehmen, sich immer und immer wieder in einer Art Nabelschau an der demokratiefeindlichen AfD abzuarbeiten."