Zahlreiche Protestkundgebungen im Land sollen der Forderung nach einer Abkehr von den unpopulären Reformplänen Nachdruck verleihen. Die Rentenreform gilt als ein Schlüsselprojekt in Macrons zweiter Amtszeit.
Video Streik gegen Macrons Rentenreformplan legt Frankreich teilweise lahm

STORY: In Frankreich haben landesweite Streiks gegen die Rentenreform-Pläne der Regierung große Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Der Zugverkehr kam am Donnerstag weitgehend zum Erliegen. Der öffentliche Nahverkehr war stark gestört. Zudem blieben viele Schulen geschlossen. Gewerkschaften hatten die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen und gegen die von Präsident Emmanuel Macron geplante Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters um zwei auf 64 Jahre auf die Straße zu gehen. Zahlreiche Protestkundgebungen im Land sollen der Forderung nach einer Abkehr von den unpopulären Reformplänen Nachdruck verleihen. Die Rentenreform gilt als ein Schlüsselprojekt in Macrons zweiter Amtszeit. Der Rückhalt in der Bevölkerung für die Protestwelle ist groß: "Ja, ich bin für die Streiks. Es ist ein Ausdruck der Unzufriedenheit mit der Entscheidung der Regierung. Es ist gut, dass es diese Art des Dialogs gibt. Es funktioniert." In einer Umfrage nach Bekanntgabe der Reformpläne durch Ministerpräsidentin Elisabeth Borne hielt ein Großteil der Befragten Streiks als Protestmittel für angebracht. In Frankreich gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Versuche der Regierung, das Rentensystem zu reformieren - es ist eines der großzügigsten und teuersten in Europa.