Beim Wahlkampfauftritt in Berlin hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz über die Lage in Afghanistan gesprochen, Steuersenkungen zurückgewiesen und für Corona-Impfungen geworden.
Video Über zerstörte Hoffnungen, Steuermoral und Versuchskaninchen

(Hinweis: Diesen Beitrag erhalten Sie ohne Sprechertext.) O-TON OLAF SCHOLZ, SPD-KANZLERKANDIDAT: "Es ist bitter, was jetzt in Afghanistan geschieht. Viele, die eine Hoffnung hatten auf ein besseres Leben, ein bisschen mehr Rechtsstaat, ein bisschen mehr Demokratie, auf die Möglichkeit von Bildung für die Kinder, auf eine bessere Situation von Mädchen und Frauen, all die sehen in Afghanistan jetzt ihre Hoffnung zerstieben. Und ich sage ausdrücklich, es ist eine große Trauer, die uns alle erfasst. Dass diese Menschen jetzt wieder leben müssen in einer islamistischen Diktatur, das ist schrecklich." "Ich bin dankbar für die Soldatinnen, Soldaten der Bundeswehr, die in einem gefährlichen Einsatz Tausende Menschen vom Flughafen Kabul abgeholt haben. Es war gefährlich. Sie haben es getan, und sie haben unsere Rückendeckung und Unterstützung dafür verdient." "Wenn wir 400 Milliarden Euro neue Schulden gemacht haben werden am Ende des nächsten Jahres, um die Krise zu bekämpfen, dann ist das nicht der Zeitpunkt, wo Leute, die so viel verdienen wie ich oder noch mehr verdienen wie jemand wie ich, wo solche Leute jetzt dringend eine Steuersenkung brauchen, was CDU, CSU und FDP vorschlagen. 30 Milliarden Euro Steuersenkung für Leute mit solchen Einkommen, das ist nicht nur unfinanzierbar. Das ist auch unmoralisch, liebe Freundinnen und Freunde." "Wer nicht geimpft ist, läuft Gefahr, infiziert zu werden. Und deshalb bitte auch an dieser Stelle: Überzeugt Eure Liebsten, überzeugt die Freunde im Stammtisch, überzeugt den Sportverein, überzeugt die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Wir alle waren gerne Eure Versuchskaninchen. Bei uns ist das mit der Impfung gut gegangen - jetzt bitte, macht es auch."