STORY: US-Präsident Joe Biden hat am Dienstag das erste Bundesgesetz unterzeichnet, das Lynchmord als Hassverbrechen einstuft. In dem Gesetz ist ein Strafmaß von bis zu 30 Jahren vorgesehen für Fälle von Lynchjustiz, bei denen ein Opfer schwer verletzt oder getötet wird. Das Gesetz ist nach Emmett Till benannt, einem 14-jährigen schwarzen Jungen, der 1955 in Mississippi brutal ermordet wurde. "Aber das Gesetz bezieht sich nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart und unsere Zukunft. Von den Kugeln im Rücken von Ahmaud Arbery bis hin zu zahllosen anderen Gewalttaten, zahllosen bekannten und unbekannten Opfern - derselbe Rassenhass, der den Mob dazu trieb, eine Schlinge aufzuhängen, brachte den Mob mit Fackeln erst vor ein paar Jahren nach Charlottesville. Rassenhass ist kein altes Problem. Es ist ein hartnäckiges Problem." Bürgerrechtlern zufolge wurden in den südlichen Bundesstaaten der USA zwischen 1877 und 1950 mindestens 4000 Lynchmorde dokumentiert. Opfer waren zumeist schwarze, amerikanische Männer, Frauen und Kinder – die von weißen Mobs gehenkt, lebendig verbrannt, erschossen oder zu Tode geprügelt wurden. Das neue Gesetz hat nach Experteneinschätzung vor allem symbolische Bedeutung, um den Gräueln der Vergangenheit gerecht zu werden. Demnach könnten aber auch Fälle in der Gegenwart unter die Definition von Lynchjustiz fallen und entsprechend strafrechtlich verfolgt werden.
Rassistischer Hass sei kein altes Problem, es sei ein hartnäckiges Problem, sagt US-Präsident Joe Biden.