Cliff Kapono, ein waschechter Hawaiianer, Mitte 30 und wohnhaft auf Big Island Hawai’i ist nicht nur ein Surf-Profi, sondern auch ein Forscher mit viel Hingabe. Das Team von MEGA Lab erforscht Riffe, um ihren Erhalt zu sichern.
Video Wissenschaft und Wellenreiten Hand in Hand

STORY: Eine solche Figur ist bisher in der professionellen Surfwelt wohl ziemlich einzigartig: Eine Mischung aus Wissenschaftler und Athleten. Einer, der sich nun diesen inoffiziellen Titel des Surf-Wissenschaftlers gegeben hat, ist der waschechte Hawaiianer Cliff Kapono, Mitte 30 und wohnhaft auf Big Island Hawai’i - zumindest wenn der promovierte Chemiker nicht gerade unterwegs ist. Und das ist er oft. Wie zum Beispiel für das aktuell prominenteste Projekt: Das dreidimensionale Vermessen von Riffen, über die weltbekannte Wellen brechen. Dazu reiste er mit einem Team nach Tavarua, Fiji zu einem Surfspot genannt "Cloudbreak". Cliff Kapono, Mitbegründer MEGA Lab: "Ich denke, Surfer und Wissenschaftler zu sein, bedeutet zu gleichen Teilen, die besten Wellen der Welt zu surfen, aber auch viel Zeit damit zu verbringen, herauszufinden, wie wir diese Wellen schützen können.” Und so wurde MEGA Lab gegründet, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz auf Hawai’i. Das Team von Mega Lab besteht aus absoluten Fachleuten, die genau wissen, was sie tun. Und zum Einsatz kommt dabei spezielle technische Ausrüstung, um die notwendigen hochauflösenden Bilder zu generieren und damit wichtige Daten zu sammeln. John Burns, Professor Universität Hawaii: "Im MEGA Lab haben wir unsere eigene Methode entwickelt, mit der wir normale Kameras unter Wasser nutzen können. Und damit dann 3D-Modelle erstellen, die uns eine perfekte Darstellung der Lebensräume geben. Wir nutzen die Informationen, um die Riffe zu schützen und sicherzustellen, dass es sie auch in Zukunft noch gibt.” Geld für die Forschung kommt auch von Sponsoren. Denn die haben die positive Interaktion von Wissenschaft, Forschung und Surfern erkannt. Am Ende geht es ja auch um den Klimawandel und was man gemeinsam dagegen tun kann. "Ich denke, das beste Szenario ist, zu zeigen, dass wir nicht auf die Freuden des Lebens verzichten müssen. Wir können in die Natur gehen und uns an Dingen wie Surfen erfreuen. Und wir können uns auch verantwortungsvoll verhalten, über Wissenschaft und Naturschutz diskutieren. Ich denke, das beste Szenario ist, nach draußen zu gehen und den Menschen zu vermitteln, dass das Draußensein eine Lösung dafür sein kann, um ein besserer Umweltschützer zu werden." Und um als Umweltschützer sinnvoll zu agieren, muss man erstmal Grundlagen schaffen. Daten sammeln. Und ein besseres Verständnis für die Situation der Riffe bekommen. Da ist das Team rund um den Surfer und Forscher Cliff Kapono ganz weit vorne. Seit 2018 hat MEGA Lab nach eigener Aussage bereits 112 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, 43 Forschungsreisen unternommen sowie 1000 Riffe in 12 Ländern vermessen. Ihr Ziel ist es, besser zu verstehen, wie Riffe aussehen und funktionieren. Und natürlich darf dabei auch das Surfen nicht zu kurz kommen.