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"Tuberkulose am Penis" Ärztin lästert über Patienten in Narkose - und der hört mit

"Wer Törichtes redet, kommt zu Fall“, heißt es in der Bibel. Eine US-Ärztin hat das jetzt zu spüren bekommen. Die 42-Jährige lästerte während der Behandlung über ihren narkotisierten Patienten - mit ernsthaften Folgen.

Er hatte eigentlich nur die Anweisungen aufnehmen wollen, die ihm seine Ärzte nach der Prozedur geben würden: Ein Patient aus Reston im US-Bundesstaat Virginia staunte nicht schlecht, als er nach einer Darmspiegelung auf dem Weg nach Hause sein Smartphone abhörte. Der Mann stellte laut "Washington Post" fest, dass er die gesamte Untersuchung mitgeschnitten hatte - einschließlich diverser Lästereien und Beleidigungen, die das Operationsteam vom Stapel ließ, sobald er in den Schlaf gesunken war.

 "Während unseres OP-Vorgesprächs wollte ich dir nach fünf Minuten ins Gesicht schlagen und dich ein bisschen aufmischen", spottete die 42 Jahre alte Anästhesistin demnach über den narkotisierten Mann. Als eine Assistentin einen Hautausschlag bei dem Patienten feststellte, warnte die Narkoseärztin sie davor, diesen zu berühren, sonst könne sie "eine Syphilis oder so etwas an ihrem Arm bekommen“. Dann fügte sie hinzu: "Es ist wahrscheinlich Tuberkulose am Penis, also wird dir nichts passieren." 

Wenig später erzählte die Assistentin, dass dem Patienten nach eigener Aussage übel wird, wenn er dabei zusieht, wie man ihm eine Nadel in den Arm sticht. Die Ärztin höhnte daraufhin: "Na, warum siehst du dann hin, Vollidiot?"

Krankenschwester sollte Patienten belügen

Doch die Mediziner hatten Pech: Die Hose des Patienten sei direkt unter den Operationstisch gelegt worden, schreibt die "Washington Post". In ihrer Tasche habe sich das Smartphone befunden und jedes Wort festgehalten. Die Zeitung präsentiert einen Teil des Mitschnitts auf ihrer Internetseite. Die Aufnahmen belegen neben weiteren Beleidigungen, dass die Mediziner auch darüber redeten, wie sie dem Patienten nach der Darmspiegelung aus dem Weg gehen könnten und eine Krankenschwester anwiesen, ihn anzulügen. Zudem verkündete die Narkoseärztin, dass sie im Befund "Hämorrhoiden" angeben werde, obwohl sie gar keine gefunden hätten – was sie auch tatsächlich tat.

Die Ärzte kam ihr Verhalten teuer zu stehen. Der Patient sei mit seinem versehentlich gesicherten Beweismaterial vor Gericht gezogen und habe vergangene Woche von einem Geschworenengericht 500.000 Dollar (rund 445.000 Euro) zugesprochen bekommen, berichtet die Zeitung - je 50.000 Dollar für den Syphilis- und den Tuberkolose-Kommentar wegen Diffamierung, 200.000 Dollar wegen ärztlicher Behandlungsfehler und 200.000 Dollar zusätzlichen Schadenersatz. 

"Da war nicht viel Gegenwehr, schließlich war alles auf Band", zitiert die "Washington Post" einen der Geschworenen. Der Anwalt des Patienten habe 1,75 Millionen Dollar verlangt und die 500.000 seien ein Kompromiss gewesen. Ein Geschworener habe gemeint, der Kläger verdiene nichts und mindestens ein anderer habe ihm mehr Geld zusprechen wollen. "Wir kamen schließlich zu dem Schluss, dass wir ihm etwas geben müssen. Einfach um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder passiert."

mad

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