Hardware Amazon zeigt zahlreiche neue Geräte – und wie Alexa endlich smart werden soll

Amazon Alexa Echo Show 8
Amazon hat nicht nur neue Hardware vorgestellt, sondern sich auch vorgenommen, Alexa deutlich schlauer zu machen.
© Amazon
Auf einem großen Event in Arlington, Virginia, hat Amazon seine diesjährige Neuheiten-Präsentation gehalten. Dabei zeigte das Unternehmen nicht nur frische Hardware, sondern gewährte auch einen Ausblick auf eine völlig neue Alexa.

Alexa muss schlauer werden. Das weiß auch Amazon. Seit der Vorstellung der Sprachassistentin vor fast zehn Jahren hat sich am ursprünglichen Frage-Antwort-Prinzip nur wenig getan. In Zeiten von Software wie ChatGPT, die zumindest den Eindruck erweckt, eine natürliche Unterhaltung mit der KI führen zu können, reicht das nicht mehr. Deshalb arbeitet der Milliardenkonzern hinter den Kulissen mit Hochdruck daran, Alexa auf dieses Level zu heben. Bei der Vorstellung der neuen Fähigkeiten im sogenannten HQ2, dem Amazon-Hauptquartier in Arlington, Virginia, betonte der scheidende Alexa-Chef Dave Limp, dass das durchaus eine Mammutaufgabe sei.

Amazons Alexa soll bald echte Gespräche führen

Künftig soll es demnach möglich sein, vollkommen normale Gespräche mit Alexa zu führen. Dabei erinnert sie sich an zuvor Gesagtes, hat ein recht genaues Bild ihres Gesprächpartners und kann zurückliegende Unterhaltungen aufgreifen. So ist es beispielsweise möglich, Alexa bei Kochrezepten zu unterbrechen und um mehr Informationen zu bestimmten Zutaten zu bitten oder nach dem aktuellen Tabellenplatz des Lieblingsvereins zu fragen, ohne diesen immer wieder nennen zu müssen. 

In den Demonstrationen, die Amazon sich für die Vorstellung ausgedacht hat, wirkte das tatsächlich weitaus nützlicher und natürlicher als vorher. Den Start der neuen Alexa beschränkt Amazon zunächst auf die USA. Dort soll es "bald" losgehen. Wann es international soweit ist, ließ Limp offen. 

Es wird sich zeigen, ob Amazon damit Alexa wieder relevanter für die Menschen machen kann. Nach einer ersten Euphorie vor fast zehn Jahren beschränkten sich mit der Zeit immer mehr Nutzer auf bloße Wetterabfragen, das Stellen von Timern und dem Steuern smarter Einrichtung – was sich Amazon sicherlich anders vorgestellt hatte (hier erfahren Sie mehr).

Im Anschluss widmete sich Amazon vor allem neuer Hardware. Dabei sparte der Konzern wie gewohnt nicht mit Neuheiten – doch nicht alles wird den Sprung über den großen Teich schaffen. Es folgt eine Übersicht.

Amazon Echo Hub

Für alle, die ihr smartes Zuhause vorwiegend mit Alexa kontrollieren, bringt Amazon mit dem Echo Hub eine Art Schaltzentrale für die Wandmontage. Das Panel besteht aus einem 8 Zoll großen Touch-Display und soll mit großen Schaltflächen und Anzeigen bei der Überwachung und Verwaltung des Eigenheims unterstützen. Der Preis für dieses Gerät liegt bei 199,99 Euro, die Bestellung ist derzeit noch nicht möglich.

Amazon Echo Show 8

Für alle, die keine Wandmontage möchten, gibt es den neuen Echo Show 8. Der kostet mit 169,99 Euro vergleichsweise wenig und arbeitet ebenfalls mit einem 8-Zoll-Display. Besonders stolz war Dave Limp bei der Vorstellung auf das neue Design und das überarbeitete Soundsystem, dessen Klang dank integrierter Raumanpassungstechnologie und 3D-Audioverarbeitung optimal den Raum füllen soll.

Fire TV Sticks

Auch die beliebten Fire-TV-Sticks bekamen ein Update. Mit dem Fire TV Stick 4K Max präsentierte Amazon den bisher "stärksten Stick" der Produktfamilie, denn er hat einen neuen Chip mit rund 30 Prozent mehr Leistung und unterstützt den neuen WLAN-Standard Wifi 6E, der noch höhere Datenraten ermöglicht. Zusätzlich hat Amazon dem Stick die "Ambient TV"-Funktion spendiert, mit der sich Kunstwerke anzeigen lassen und den Fernseher so zu einem digitalen Bilderrahmen machen. Das konnten bisher nur die hauseigenen Fernseher. Der Preis liegt bei 79,99 Euro

Wer zehn Euro sparen möchte, kann zum neuen Fire TV Stick 4K greifen, dessen Chip etwas langsamer getaktet ist und der mit dem WLAN-Standard 6 arbeitet. Die Kunstgalerie-Funktion "Ambient TV" fehlt ebenfalls.

Amazon Soundbar

In den USA startet Amazon außerdem mit einer neuen Produktkategorie. Zusätzlich zu den eigenen Fernsehern bringt das Unternehmen nun auch eine Soundbar auf den Markt, die dem oft blechernen Klang der Bildschirme etwas mehr Druck verleihen soll. Preislich steigt Amazon mit 120 US-Dollar ausgesprochen niedrig sein. Die Zeit wird zeigen, ob damit eine ernstzunehmende Alternative zu Sonos und Co. geschaffen wurde.

Echo Frames 3

In Europa nach wie vor nahezu unbekannt, veröffentlicht Amazon in den USA bald die bereits dritte Version der Echo Frames. Das sind herkömmliche Brillen, entweder mit Sonnenschutz und/oder Sehstärke und Lautsprechern an den Bügeln. Damit kann man Alexa überall mitnehmen und sie Dinge fragen. Allerdings ist die Hilfe der Sprachassistentin auf die Tonspur beschränkt, eine Art Head-Up-Display gibt es nicht. 

Eeero Max 7 Router

Mit dem Eeero Max 7 plant Amazon einen leistungsstarken Router, dessen Ankündigung noch vor der offiziellen Verabschiedung des Standards erfolgte, mit dem das Gerät arbeiten soll. Geplant ist ein Gerät mit den WLAN-Standard Wifi 7. Derzeit ist vorgesehen, das Protokoll Anfang bis Mitte 2024 zu finalisieren, wodurch sich die Veröffentlichung der entsprechenden Geräte entsprechend ziehen dürfte. Preislich wäre der Eeero Max 7 nach aktuellen Stand ohnehin nur etwas für Netzwerk-Enthusiasten, denn Amazon plant für den Start einen Verkauf für 699,99 Euro.

Tablets und Kameras

Zuletzt hat Amazon auch das Angebot der Tablets und Kameras erweitert. Die neue Ring Stick Up Cam Pro soll es einfacher machen, Bewegungsbereiche genauer festzulegen und schneller über Aktivitäten in einem beobachteten Bereich informiert zu werden. Sie soll 179,99 Euro kosten. Bei den Tablets kam das Fire HD 10 dazu, ein 10-Zoll-Tablet mit etwas höherer Leistung als der Vorgänger und geringerem Gesamtgewicht. Entsprechende Kids-Varianten folgten ebenfalls, diese sind wie gewohnt besonders stoßfest.

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