Der 2015 erstmals entdeckte Planet WASP-121b gilt als ultraheißer Jupiter-ähnlicher Planet, weil er noch heißer ist und eine noch größere Masse sowie einen noch größeren Durchmesser hat als der größte Planet in unserem Sonnensystem. Der Exoplanet hat eine leuchtende Wasserdampfatmosphäre und wird aufgrund der starken Anziehungskraft des Sterns, den er umkreist, in die Form eines Fußballs verformt.
"Heiße Jupiter sind berühmt dafür, sehr helle Tagseiten zu haben"
Alle 30 Stunden schließt WASP-121b eine Umlaufbahn ab und ist gezeitenabhängig, ähnlich wie der Mond zur Erde, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen, die am Montag in der Zeitschrift "Nature Astronomy" veröffentlicht wurden. Das bedeute, dass eine Seite des Planeten, die Tagseite, immer dem Stern zugewandt ist. Die andere Seite erlebt eine permanente Nacht, die dem Weltraum zugewandt ist. "Heiße Jupiter sind berühmt dafür, sehr helle Tagseiten zu haben" sagte Tansu Daylan, Co-Autorin der Studie vom Massachusetts Institute of Technology,, zum Sender CNN.
Mit dem Hubble-Weltraumteleskop wurden dabei beide Seiten des Planeten untersucht, um seine Atmosphäre und das außerirdische Wetter besser zu verstehen. Auf der Erde verdunstet Wasser und sein Dampf kondensiert zu Wolken, die dann Regen freisetzen. Auf WASP-121b durchläuft Wasser einen Teufelskreis. Die Wasseratome werden durch die glühend heißen Temperaturen, denen der Planet auf der Tagesseite ausgesetzt ist, auseinandergerissen. Diese Atome werden von Winden, die mehr als 17.000 Kilometer pro Stunde erreichen, auf die Nachtseite getragen. Dort verbinden sich die Moleküle erneut zu Wasser, bevor sie wieder auf die Tagseite geschoben werden.

Eisen und Korund
Die Temperaturunterschiede zwischen den beiden Seiten des Planeten führen dazu, dass die Nachtseite kühl genug ist, damit sich Metallwolken aus – unter anderem – Eisen und Korund bilden können. Korund ist ein Mineral, das in Rubinen und Saphiren vorkommt. Ähnlich wie Wasserdampf können diese Metallwolken auf die Tagseite geschoben werden, wo die Metalle zu Gasen verdampfen. Bevor die Wolken jedoch die Nachtseite verlassen, könnten sie Regen aus flüssigen Edelsteinen freisetzen.
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"Mit dieser Beobachtung erhalten wir wirklich einen globalen Überblick über die Meteorologie eines Exoplaneten", sagte der Hauptautor der Studie, Thomas Mikal-Evans, vom Max-Planck-Institut für Astronomie. "Es ist aufregend, Planeten wie WASP-121b zu untersuchen, die sich sehr von denen in unserem Sonnensystem unterscheiden, weil sie es uns ermöglichen, zu sehen, wie sich Atmosphären unter extremen Bedingungen verhalten“, wird die Co-Autorin der Studie, Joanna Barstow, von CNN zitiert und fasst damit die Faszination zusammen, welche diese neuen Beobachtungen auf die Fachwelt ausübt.
Quellen: "Nature Astronomy", CNN