Für den Wiederaufbau der Katastrophengebiete im Süden der USA will die US-Regierung nach Informationen aus dem Kongress 40 bis 50 Milliarden Dollar bereitstellen. Da die zunächst bereit gestellten Mittel von 10,5 Milliarden bald aufgebraucht seien, müsse weitere Vorsorge getroffen werden, sagte ein Sprecher der Haushaltsbehörde.
Die oppositionellen Demokraten verschärften unterdessen ihre Kritik an US-Präsident George W. Bush wegen dessen Krisen-Managements nach dem Hurrikan "Katrina". Die Menschen am Golf von Mexiko seien von zwei Katastrophen heimgesucht worden, sagte die Fraktionschefin der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi. "Zuerst kam der Hurrikan und dann das Versagen der Bundesregierung in einer Zeit der großen Not." Pelosi kritisierte die Ankündigung Bushs, dass er persönlich die Untersuchung zu schuldhaften Versäumnissen angesichts der Naturkatastrophe leiten werde. "Er braucht nur in den Spiegel zu schauen", sagte die Politikerin. Bei einem Treffen mit Bush forderte Pelosi die Entlassung des Leiters der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Michael Brown.
Bush hatte sich nach der Kritik an der Reaktion auf die Katastrophe am Dienstag erstmals selbst für eine Untersuchung zur Aufdeckung möglicher Pannen und Versäumnisse ausgesprochen. Allerdings nicht sofort. Zunächst gehe es darum, den Menschen zu helfen.
Denen, die die eine sofortige Untersuchung forderten, gehe es nur um Schuldzuweisungen, sagte Bush und fügte hinzu: "Wir haben Probleme zu lösen. Wir sind Problemlöser. Die Menschen werden noch reichlich Zeit haben herauszufinden, was richtig und was falsch gelaufen ist. Woran ich interessiert bin ist, beim Retten von Leben zu helfen." Zu den Problemen gehörte die Energieversorgung. Hier kamen die USA nach Einschätzung des Präsidialamtes gut voran. Doch auch nach acht Tagen war fast eine Million Menschen in zwei Bundesstaaten weiter ohne Strom.