"Die Hoffnung stirbt nie", sagte Emanuele Gissi, ein Vertreter der Feuerwehr von Genua in der Nacht. Und dass die Hoffnung wirklich nicht stirbt, nach dem dramatischen Einsturz einer Autobahnbrücke Überlebende zu finden, haben Dutzende Fälle gezeigt. Die Feuerwehr betont: "Wir haben zahlreiche Menschen gerettet". Einer von ihnen ist Davide Capello, 33, und weil er ein ehemaliger Fußballprofi aus Italien ist, hat sich seine Geschichte in den italienischen Medien schnell verbreitet. Er stellte sich noch im Krankenhaus einem Kamerateam - und berichtete, wie er das Unglück erlebte.
"Sono un miracolato", sagte Capello, und wer frei "Ich bin ein Glückspilz" übersetzen würde, der erfasst eigentlich gar nicht, dass miracolato eigentlich eher "vom Wunder geheilt" bedeutet. Der Wunderknabe jedenfalls beschreibt den Hergang so: "Ich habe ein dumpfes Geräusch gehört und plötzlich sah ich, wie die Straße bergab ging - und ich mit ihr."
"Ich rief meine Familie an"
Capello, der eigentlich nie richtig im Profifußball ankam, bei Cagliari Calcio auf zwei Zweitliga-Spiele kam und mit 29 seine Karriere beendete, betonte, dass er direkt nach Aufprall "klar" gewesen sei. "Ich rief sofort die Feuerwehrmänner und meine Familie an. Es fühlt sich an wie ein Wunder."
Davide Capello: "Bin oft dort gefahren"
Capello blieb weitestgehend unversehrt: "Ich bin oft auf dieser Straße gefahren. Es war schockierend zu sehen, wie die Straße einfach einbrach, ich weiß nicht, wie mein Auto nicht zerquetscht wurde", sagte Capello mit bebender Stimme.
Für zahlreiche Menschen hatte der Absturz nicht so glimpfliche Folgen wie für Capello. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen mindestens 35 Personen ums Leben. Über die Hintergründe des Unglücks ist noch nichts bekannt - Innenminister Salvini machte mangelnde Instandhaltung der Brücke für das Unglück verantwortlich.