Shiva Amini spielte in der iranischen Hallenfussball-Nationalmannschaft der Frauen – vor einem Publikum aus Männern, denn Frauen war der Zutritt auf die Zuschauertribünen bis 2019 strikt verboten. Im Urlaub in der Schweiz nahm sie zum Kicken mit Freunden ihr Kopftuch ab und kann seitdem nicht mehr in den Iran zurück. So denkt sie über ihre Heimat.
„Schon mit zwei Jahren habe ich auf den Straßen mit den Jungs Fußball gespielt. Es gab keine anderen Spielzeuge, nur diesen kleinen Ball. Ich glaube, ich habe Fußball nie gelernt, dieses Spiel war immer schon in mir, ganz natürlich. Trotzdem wurde mir schon sehr früh gesagt, dass ich das als Mädchen nicht darf. Ich hatte als Kind dann einen Jungennamen: Schahin – und die Haare kurz geschnitten. In der Schule hieß es immer: Ein Mädchen im Iran muss heiraten, zu Hause bleiben und kochen. Aber ich war immer ein Mädchen, das alles tun wollte, was verboten war: ins Stadion gehen, Fahrrad und Motorrad fahren.