Das neue Jahr mit Böllern und Feuerwerk begrüßen? Daraus wurde in der englischen Küstenstadt Scarborough nichts. Um kurz vor 16 Uhr am Silvestertag verkündete die Stadtverwaltung über Twitter offiziell: Die Party fällt aus. Grund war dafür ein tierischer Partycrasher – ein Walross.
Das Tier war laut eines Berichts des britischen Fernsehsenders "Sky News" im Hafen gestrandet, hatte es sich dort am Kai gemütlich gemacht und wollte seinen Platz beim besten Willen nicht räumen. Damit stand man in Scarborough vor einer schwierigen Entscheidung: Das Feuerwerk wie geplant durchziehen oder Rücksicht auf das Walross nehmen? Die Verwaltung entschied sich letztlich dafür, auf den Rat von Experten zu hören und das Feuerwerk abzublasen.
Walross sprengt Silvesterparty – und macht sich dann aus dem Staub
Das Geknalle und die hellen Lichter hätten zu viel Stress für das Walross bedeutet, hieß es. Auch wurde die Bevölkerung gebeten, das Tier in Ruhe zu lassen. Das geschah nur halb: Zahlreiche Schaulustige versammelten sich am Hafen, um das Walross zu begutachten – wenn es schon kein Feuerwerk gab. Der Störenfried war sich offenbar keiner Schuld bewusst und schien die Aufmerksamkeit zu genießen.
Das Walross von Scarborough ist übrigens kein Unbekannter: Laut Tierschützern handelt es sich um ein Tier namens Thor, das normalerweise in der Nordsee lebt und schon öfter auf sich aufmerksam gemacht hat. Zuletzt soll es vor drei Wochen an der Südküste bei Hampshire aufgetaucht sein – fast 500 Kilometer von Scarborough entfernt.

Ironie des Schicksals: Nur etwa eine Stunde, nachdem die Stadtverwaltung das Feuerwerk abgesagt hatte, hatte Thor offenbar genug und soll sich wieder in die Nordsee verabschiedet haben. Eigentlich hätte die Silvesterparty also wie geplant stattfinden können – doch da war es schon zu spät.
Quellen: Sky News / BBC / Scarborough Borough Council auf Twitter