Gefahr durch mögliche Gifte Frachter verursacht schwere Schäden am Great Barrier Reef

Der am Great Barrier Reef havarierte chinesische Frachter hat nach Angaben australischer Wissenschaftler schwere Schäden am größten Korallenriff der Welt angerichtet. Ein Teil der Korallen sei völlig pulverisiert worden, erklärte am Dienstag der Chefwissenschaftler der für das Riff zuständigen Behörde, David Wachenfeld.

Der am Great Barrier Reef havarierte chinesische Frachter hat nach Angaben australischer Wissenschaftler schwere Schäden am größten Korallenriff der Welt angerichtet. Ein Teil der Korallen sei völlig pulverisiert worden, erklärte am Dienstag der Chefwissenschaftler der für das Riff zuständigen Behörde, David Wachenfeld. Die Natur werde in dem betroffenen Gebiet wohl bis zu 20 Jahre brauchen, um sich vollständig zu erholen.

In der ersten Schadensanalyse nach der Bergung des Schiffs, die am Montag gelang, hieß es, die 230 Meter lange "Shen Neng 1" habe eine rund drei Kilometer lange und bis zu 250 Meter breite Spur der Verwüstung durch das Riff gezogen. Der Frachter war am 3. April auf das Riff aufgelaufen. Dabei wurde der Rumpf beschädigt. Die ausgetretenen drei Tonnen Öl konnten aber mit Chemikalien aufgelöst werden, so dass dadurch keine Schäden entstanden. Das Great Barrier Reef gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Mehr Sorge bereitet den Riffschützern die möglicherweise giftige Farbe aus dem Rumpfanstrich, die Taucher überall in dem betroffenen Gebiet feststellen konnten. Viele Ozeanschiffe haben eine spezielle Farbe zum Schutz davor, dass sich Meereslebewesen am Rumpf ansiedeln. Einige davon enthalten Chemikalien, die das Wachstum der Meeresbewohner unterbinden, andere wirken lediglich als Barrieren. Die Riffbehörde befürchtet nun, dass die Farbe des chinesischen Schiffs Schwermetalle enthält, was nicht nur das derzeitige Leben in den Untiefen töten, sondern auch die Wiederbesiedlung auf Jahre hinweg verhindern würde.

Bevor das endgültige Ausmaß der Schäden feststeht, wird noch mindestens eine Woche vergehen. Doch selbst wenn die schlimmsten Gifte nicht in der Rumpffarbe enthalten sein sollten, werde es noch zehn bis 20 Jahre dauern, bis sich das Riff erhole, sagte Wachenfeld.

Nach der Havarie des chinesischen Kohlefrachters am Great Barrier Reef wird in Australien auch über eine Verschärfung der Strafen für Umweltschäden durch Schiffe nachgedacht. Die Ministerpräsidentin des Staates Queensland, Anna Bligh, forderte, die Höchststrafe für die Eigner von Schiffen, bei denen ein Ölleck auftritt, von bisher 1,75 Millionen australischen Dollar (rund 1,21 Millionen Euro) auf 10 Millionen australische Dollar (6,9 Millionen Euro) zu erhöhen.

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