Getötetes Mädchen auf Rügen Helfer geben Suche nach Katharina auf

Zwei Wochen nach dem tragischen Tod eines kleinen Mädchens auf Rügen beenden die Helfer die Suche nach der Zehnjährigen. Vermutlich wurde ihr Leichnam ins Meer gespült.

Die Suche nach dem auf Rügen verunglückten zehnjährigen Mädchen wird endgültig eingestellt. "Wir sehen keine Chance, Katharina zu finden. Das ist der Punkt, an dem wir aufhören müssen", sagte Markus Zimmermann, Leiter des Katastrophenschutzes im Kreis Vorpommern-Rügen, am Sonntagnachmittag nach fast zweiwöchiger Suche. Das Mädchen war beim Abbruch der Steilküste am Kap Arkona verschüttet worden und wird seitdem vermisst.

"Niemand kann uns sagen, wo Katharina sich befindet", sagte Zimmermann. "Wir haben Unmengen an Kreideschichten und Erde bewegt", betonte er. Leider habe die Suche nicht zum Erfolg geführt. Die Helfer schließen nicht aus, dass die Zehnjährige von dem Druck der Gerölllawine ins Meer gespült worden sein könnte.

Katharina aus Plattenburg in Nordbrandenburg war am zweiten Weihnachtsfeiertag verunglückt, als sich mehrere tausend Kubikmeter Erde und Kreide aus dem Kliff lösten und in die Tiefe stürzten. Ihre Mutter und die 15-jährige Schwester konnten verletzt geborgen werden. Einsatzleiter Daniel Hartlieb machte sich am Sonntag mit einem Seelsorger auf den Weg zur Mutter ins Krankenhaus.

Spürhunde machten wiederholt Hoffnung

Zuletzt war Hoffnung aufgekeimt, den Leichnam des Mädchens doch noch zu finden. Mehrmals orteten die eingesetzten Leichspürhunde vermeintliche Fundstellen. Dort wo die Tiere anschlugen, trug ein Bagger vorsichtig auf einer Fläche von rund 60 Quadratmetern Erde, Steine und Kreide ab. "Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", sagte Einsatzleiter Daniel Hartlieb. Weil die Hunde seit dem Unglück am zweiten Weihnachtsfeiertag immer wieder Signale gegeben hatten, gingen die Helfer bisher fest davon aus, dass das Kind verschüttet wurde.

Ein Polizeiseelsorger begleitete am Sonntag die 15 Einsatzkräfte bei den Arbeiten vor Ort. "Die Männer wollen der Familie das Kind zurückgeben. Das ist ihr tiefster Wunsch", sagte Pfarrer Andreas Schorlemmer der Nachrichtenagentur DPA. Die Unglücksstelle ist großräumig abgesperrt. Blumen und Grablichter erinnern an das tragische Geschehen. Die Familie müsse sich um die Kosten des Einsatzes keine Sorgen machen, sagte der Leiter des Amtes für Rettungswesen im Landkreis Vorpommern-Rügen, Marcus Zimmermann. Der Einsatz werde von Kreis und Gemeinde finanziert. Dies sehe das Rettungsgesetz vor.

DPA
seh/DPA

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