Hamburg Pfandsammler spaziert auf Gleisen mitten in der City – Zugverkehr gestoppt

Eine S-Bahn in Hamburg
Ein Pfandsammler neben einem Gleis. Dieses Bild ist ein Symbolfoto und zeigt nicht den Mann, der am Montag in Hamburg bei seiner Suche nach Flaschen auf einer Bahnstrecke unterwegs war.
© Michael Eichhammer / Imago Images
In Hamburg musste der Zugverkehr mitten in der Innenstadt angehalten werden. Die Polizei war auf der Suche nach einem Mann, der auf den Gleisen offenbar Flaschen suchte.

Wer in Hamburg am späten Montagabend zwischen den Stationen Hauptbahnhof und Dammtor in einer Bahn saß, hatte Pech: Der gesamte Zugverkehr musste zeitweilig zwischen diesen beiden Innenstadt-Haltestellen gesperrt werden. Grund war die Suche der Polizei nach einem Mann, der dort auf den Gleisen zu Fuß unterwegs war, "um angeblich Pfandflaschen zu sammeln", wie die Polizei in der Hansestadt am Dienstagnachmittag mitteilte.

Der 26-Jährige war laut Polizei am Montag gegen 22.20 Uhr am Hauptbahnhof mitten im laufenden Verkehr auf die S-Bahn-Gleise gegangen. Er wurde von einem Zugführer der heranfahrenden S-Bahnlinie 21 gerade noch rechtzeitig für eine Notbremsung bemerkt.

Das Bremsmanöver des Zugs beeindruckte den "Gleisgänger", wie die Polizei den Mann in einer Pressemitteilung nennt, offenbar nicht: Denn der spazierte auf den Schienen weiter in Richtung der Station Dammtor. Diese ist vom Hauptbahnhof etwa 1,4 Kilometer entfernt. Züge benötigen gut zwei Minuten für die Distanz.

Bahnverkehr am späten Montagabend in der Hamburger Innenstadt zeitweise gesperrt

Inzwischen sei auch die Bundespolizei alarmiert worden, heißt es in der Mitteilung der Einsatzkräfte. Der gesamte S-Bahn- und Fernverkehr sei auf der Strecke wegen der Suche nach dem Pfandflaschensammler für eine gute Stunde gesperrt worden. Schließlich sei er an der Station Dammtor aufgegriffen worden.

Eine Karte der S-Bahn-Strecke in Hamburg vom Hauptbahnhof zum Dammtor
Für die Strecke vom Hauptbahnhof in Hamburg bis zum Dammtor benötigen Züge etwa zwei Minuten
© Screenshot / Google Maps

Die Wanderung des Mannes auf den Gleisen bezeichnet die Polizei als "lebensgefährlichen Leichtsinn" und fügt hinzu: "Die Stromschienen im S-Bahnbereich führen eine Spannung von 1200 Volt; eine Berührung kann zu schwersten Verletzungen bis hin zum Tode führen."

Der Mann durfte gehen, nachdem ihn die Polizei gefunden hatte. Er muss aber mit einem Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr rechnen, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

Lesen Sie bei stern+: Wer Zeit an der Elbe verbringt, sollte unbedingt Ottensen kennenlernen. Hier ringt die Alternativkultur mit dem großen Geld, bislang erfolgreich.

PRODUKTE & TIPPS