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Hitzeschäden auf Autobahnen Motorradfahrer stirbt durch explodierende Fahrbahn

Hohe Temperaturen werden zur Belastungsprobe für die Infrastruktur. In Bayern starb ein Motorradfahrer als der Beton einer Autobahn quasi explodierte. Das Phänomen kann kaum kontrolliert werden.

Die hohen Temperaturen von Dienstag und Mittwoch ließen auch Autobahnen kollabieren. Besonders gefährlich sind dabei sogenannte "Blow-Ups" - das schlagartige Aufplatzen der Fahrbahn kommt vor allem bei Betonstraßen vor. Zuvor wölbt sich die Fahrbahndecke, bis die Spannung das Material zerreißt und quasi explodiert.

Auf der A93, in der Nähe des bayerischen Abensberg, ist dieses Phänomen einem Motorradfahrer zum tödlichen Verhängnis geworden.Der 59-Jährige fuhr über eine halbmeterhohe Aufwölbung, prallte gegen die Leitplanke und starb noch am Unfallort an seinen schweren Brustverletzungen. Laut der "Mittelbayerischen Zeitung" rutschte die Harley Davidson des Mannes nach dem Sturz mehr als 100 Meter über den Asphalt.

Zuvor waren bereits vier Autos über das Hindernis gefahren, das wie eine Sprungschanze wirkte. Vier Menschen wurden leicht verletzt, die Fahrzeuge zum Teil schwer beschädigt. Der entsprechende Autobahnabschnitt blieb über Stunden gesperrt. Auch auf anderen Autobahnen wurden Abschnitte durch die Hitze gesprengt. Die A8 bei Remchingen nahe Karlsruhe war ebenso betroffen wie die A7 in Baden-Württemberg. In Bayern wölbte sich außerdem auf der A3, A7, A92 und der A94 die Fahrbahndecke.

"Eine Sache von Sekunden"

"Blow-Ups" sind vorwiegend ein Problem, das Straßen mit Betondecken betrifft, sagte der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern, Josef Seebacher. Das dies aber, wie am Mittwoch, so schnell und an so vielen Stellen parallel auftritt, sei ungewöhnlich. "Alle Verkehrsteilnehmer werden dringend aufgefordert, auf allen Betonstrecken äußerst vorsichtig zu fahren", sagte Seebacher."Blow-Ups" seien eine Sache von Sekunden, so Seebacher.

Das Problem sei nur schwer in den Griff zu bekommen, da es vorher kaum sichtbare Anzeichen für die hohe Spannung gebe. Der explodierte Autobahnabschnitt bei Abensberg sei erst kurz vor dem Unfall von einer Autobahndirektion begutachtet worden, berichtet die "Mittelbayerische Zeitung".

ono/DPA DPA

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