Auf Borneo ist ein Zoopfleger von zwei Sumatra-Tigern getötet worden, die zuvor ausgebrochen waren. Das berichten mehrere lokale Medien. Demnach hatte ein Erdrutsch nach tagelangen heftigen Regenfällen das Gehege der Raubkatzen beschädigt. Die Leiche des 47-jährigen Wärters sei am Freitag unmittelbar neben dem Raubtierkäfig gefunden worden und habe Kratz- und Beißspuren aufgewiesen.
Die beiden ausgerissenen Großkatzen haben vermutlich auch einige Tiere des Zoos auf ihrer Flucht erlegt, unter anderem ein toter Strauß und ein toter Affe seien gefunden worden. Die Flucht der Tiger hatte den Berichten zufolge am Freitag und Samstag eine großangelegte Suche mit vielen Polizeibeamten ausgelöst. Auch Drohnen seien eingesetzt worden, um die Katzen im Dschungel aufzuspüren. Eine Käfigfalle mit Fleischködern habe die Tiere anlocken sollen, was jedoch letztlich nicht funktioniert habe. Touristen-Attraktionen in der Region hätten ihre Tore schließen müssen und Anwohnern sei gesagt worden, dass sie in ihren Wohnungen bleiben sollten.
Borneo: Ein Sumatra-Tiger getötet, einer gefangen
Eines der ausgebüxten Tiere konnte demnach am Wochenende wieder eingefangen werden, nachdem es mit einem Betäubungspfeil beschossen worden sei. Das andere aber habe getötet werden müssen, weil es sich extrem aggressiv verhalten habe und die Pfeile bei ihm nicht funktioniert hätten. Man habe alles versucht, den Tiger lebend zu fangen. "Aber unsere oberste Priorität ist die Sicherheit der Menschen", zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Chef einer örtlichen Naturschutzorganisation.
Bei beiden Tieren handelt es sich um rund 18 Monate alte Weibchen. Sumatra-Tiger sind stark vom Aussterben bedroht. Es soll lediglich noch 400 Exemplare in der Wildnis geben.
Ebenfalls am Freitag hatte ein Tiger in einem ukrainischen Zoo einen Mitarbeiter bei der Fütterung angegriffen und mit Bissen in den Hals getötet. Der Zoodirektorin der Stadt Mena zufolge hatte der 47-Jährige die Sicherheitsvorschriften nicht beachtet und war allein in den Käfig gegangen.