Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist in der Nacht auf Freitag der Vulkan Mount Lokon ausgebrochen. Breite Lavaströme wälzten sich die Hänge hinab und verbrannten Grasland und Büsche, berichtete die Vulkanbehörde. Der Vulkan habe Lava und Asche bis in 1,5 Kilometer Höhe ausgestoßen. Die Eruption setzte die Wälder im Umkreis von 500 Metern um den Krater in Brand.
Die Anwohner wurden mitten in der Nacht vom Donnern des Vulkans aufgeschreckt. "Ich saß mit anderen Dorfbewohnern an einem Wachposten, als ich plötzlich eine extrem laute Explosion hörte, es war wie ein starkes Donnern. Ich sah auch Blitze im Himmel", sagte ein Bewohner des Dorfes Kinilow, das etwa drei Kilometer vom Vulkan entfernt liegt. "Die schlafenden Menschen wurden geweckt und brachten sich schnell in Sicherheit."
Die Polizei rief die Anwohner über Lautsprecher auf, um ihr Leben zu rennen. Die Dorfbewohner sprangen auf ihre Motorräder oder drängten sich in Lastwagen und Busse, um das Gebiet zu verlassen. Eine Massenpanik gebe es nicht, sagte ein Vulkanexperte der Regierung, Kristianto. Die Menschen seien rechtzeitig gewarnt worden. Seit dem Wochenende gilt in dem Gebiet am Mount Lokon die höchste Alarmstufe Rot. Es würden weiterhin Menschen aus dem Evakuierungsgebiet gebracht, in dem rund 28.000 Menschen wohnen, sagte der Behördenvertreter. Dem Leiters des Katastrophenschutzes von Nord-Sulawesi zufolge wurden bis Freitag 4400 Menschen in Sicherheit gebracht. Glücklicherweise habe sich die Lage aber beruhigt und das Feuer am Vulkan sei erloschen, sagte er.
Der Flugverkehr auf dem internationalen Flughafen in der Provinzhauptstadt Manado laufe noch normal, sagte ein Sprecher. Der Ort ist ein Touristenmagnet für die nahe gelegenen Korallenriffe von Bunaken.
Der 1580 Meter hohe Vulkan war bereits Anfang der Woche erwacht und hatte Aschefontänen in die Luft geschleudert. "Wir haben mit dem Ausbruch gerechnet und waren gut vorbereitet", sagte Farid Rustanda Bina, der an der Beobachtungsstation der Vulkanbehörde in der Nähe des Berges stationiert ist. Insgesamt leben rund 30 000 Menschen an den Hängen des Lokon.