Offenbar bei einer Bombenexplosion sind am Dienstag in der türkischen Metropole Istanbul nach offiziellen Angaben fünf Menschen verletzt worden. Auf einer Überführung in der Nähe einer U-Bahnstation sei eine selbstgebaute Bombe explodiert, sagte der Bezirksbürgermeister des Stadtteils Bayrampasa, Atilla Aydiner, dem TV-Sender A Haber.
Es habe sich um einen Sprengsatz gehandelt, der in einem Schlauch an einer über die Gleise führenden Fußgängerbrücke versteckt gewesen sei, meldeten die Nachrichtenagentur Dogan und die Zeitung "Hürriyet" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Online-Zeitung "Radikal" berichtete, die Bombe habe sich mutmaßlich gegen die Einsatzpolizei gerichtet, deren Bus kurz vor der Detonation vorbeifuhr.
Der Istanbuler Gouverneur Vasit Sahin sprach gegenüber dem Sender CNN Türk hingegen nur von einem Verletzten. Auch sei die Ursache der Explosion noch unklar. Es werde ermittelt.
Explosion auf europäischer Seite Istanbuls
Bayrampasa liegt auf der europäischen Seite der Stadt. Die Explosion ereignete sich während des Berufsverkehrs. In Medienberichten hatte es zunächst geheißen, Ursache der Detonation sei ein Transformator gewesen.
Der Nachrichtensender NTV Türk berichtete unter Berufung auf Augenzeugen sogar von sechs Verletzten.
Die gewaltige Explosion habe Panik ausgelöst, berichtete NTV weiter. Die Stadtverwaltung habe den gesamten U-Bahn-Verkehr gestoppt. Auch andere Fernsehsender zeigten Bilder von zahlreichen Rettungswagen und Passagieren, die über die Gleise liefen.
In der Türkei herrscht erhöhte Alarmbereitschaft, seit am 10. Oktober bei einem Doppel-Anschlag von Selbstmordattentätern vor dem Hauptbahnhof der Hauptstadt Ankara 103 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Die Regierung machte dafür die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.