Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Überschwemmungen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ist auf mindestens 36 gestiegen. Die angespannte Lage wurde durch weitere Regenfälle in der Nacht noch verschärft. Nach Berichten örtlicher Medien wurden erneut Straßen durch die Wassermassen unpassierbar und weitere Stadtteile von der Außenwelt abgeschnitten.
Rettungsteams versuchten, die eingeschlossenen Bewohner zu retten. Mehr als 340.000 Menschen im Großraum Jakarta mussten ihre Häuser bereits verlassen. Die Behörden warnten vor dem Ausbruch von Seuchen wie Typhus oder Cholera.
Tausende Bewohner Jakartas suchten auch mit Hochwasser-bedingten Erkrankungen wie Hautausschlag, Atemwegs- oder Magen- und Darmproblemen Hilfe an den Notfallstationen. Nach Angaben des indonesischen Gesundheitsministeriums wurden dort bereits mehr als 28.000 Menschen behandelt. Wie die Polizei mitteilte, kamen die meisten der 36 Todesopfer durch Ertrinken, Stromschläge oder Unterkühlung ums Leben.
Meteorologen sagten neue Regenfälle für die Region voraus. Die Behörden befürchten, dass dadurch weitere Flüsse über die Ufer treten könnten. Das Hochwasser war am vergangenen Donnerstag durch sintflutartige Monsunregenfälle verursacht worden.
Von dem Hochwasser sind bereits rund 70 Prozent der Millionen- Metropole Jakarta und ihrer Umgebung betroffen; insgesamt leben in dem Gebiet rund 18 Millionen Menschen. Während nach sinkenden Pegelständen die Bewohner mancher Stadtteile wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten, stand das Wasser in anderen Bezirken noch bis zu vier Meter hoch in den Straßen. Strom- und Wasserversorgung sind vielerorts zusammengebrochen.