Das United States Marine Corps vermisst einen ihrer Kampfjets – und bittet jetzt die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche nach der Maschine.
Der Pilot des Flugzeugs war den Angaben der US-Armee zufolge am Sonntagnachmittag (Ortszeit) im Luftraum über dem Bundesstaat South Carolina unterwegs, als er die Maschine über den Schleudersitz verließ. Warum, ist unklar. Offizielle sprachen wahlweise von einem "Unglück" oder einem "Missgeschick", führten dies jedoch nicht weiter aus.
Pilot verließ F-35-Kampfjet per Schleudersitz
Der Pilot sei mit seinem Fallschirm gelandet und in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es weiter. Sein Zustand sei stabil. Der Pilot einer weiteren F-35 sei sicher zu seiner Basis zurückgekehrt.
Von dem Wrack des verunglückten Flugzeugs fehlte jedoch auch am Tag danach noch jede Spur. Es konnte noch nicht geortet werden. Spezialisten sollten die Maschine aufspüren, hatten aber bis zum Montagmorgen keinen Erfolg. Auch Hubschrauber waren Medienberichten zufolge im Einsatz. Via Social Media rief die US-Armee die Bevölkerung auf, bei der Suche nach dem Kampfjets zu liefern – inklusive Telefonnummer für sachdienliche Hinweise.
Wie lange das Tarnkappenflugzeug nach dem Ausstieg des Piloten noch in der Luft blieb, ist offenbar unklar. Angabe der berechneten Flugbahn konzentriere sich die Suche nun auf die Seen Lake Moultrie und Lake Marion in der Region, erklärte ein Sprecher der verantwortlichen Air Base laut Nachrichtenagentur Associated Press.
US-Armee meldet ausgefallenen Transponder
Sollte der Autopilot noch aktiviert gewesen sein, könnte der Düsenjäger noch eine ganze Weile weitergeflogen sein. Beispiele dafür gibt es aus der Geschichte zuhauf. So ist beispielsweise 1988 eine sowjetische MiG-23 ohne Pilot rund 900 Kilometer von Polen bis nach Belgien geflogen, nachdem der Pilot die Maschine kurz nach dem Start verlassen hatte. Ein Mensch auf dem Boden starb bei deren Absturz.
Die örtliche Kongressabgeordnete Nancy Mace schrieb zu dem Vorfall beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter): "Wie zum Teufel verliert man eine F-35? Warum gibt es kein Ortungsgerät und wir müssen die Öffentlichkeit bitten, das Flugzeug zu finden und abzugeben?" Die "Washington Post" meldete unter Berufung auf Vertreter des Marine Corps, dass der Ortungstransponder des Jets aus noch ungeklärter Ursache ausgefallen sei.
Der Preis für ein F-35-Exemplar wurde 2020 mit rund 85 Millionen US-Dollar (etwa 80 Millionen Euro) angegeben. Rund 1000 Flugzeuge des Typs wurden laut Hersteller Lockheed Martin bislang gebaut. Auch Deutschland will für die Luftwaffe eine Variante des Modells beschaffen.
Quellen: Associated Press, Joint Base Charleston, Nancy Mase, "Washington Post", Lockheed Martin