40 Tage in der Wildnis Lebensmittelpakete, einstige Todfeinde und der Spürhund Wilson: Die Geschichte der Rettung der Kinder im Regenwald

Die Kinder nach der Rettung
Die Kinder werden nach ihrer Rettung im kolumbianischen Dschungel versorgt
© Uncredited / Colombia's Armed Force Press Office / AP / DPA
Ihre Mutter starb in den Flugzeugtrümmern. Die vier Geschwister, dreizehn, neun, vier und noch nicht einmal ein Jahr alt, waren nun allein in der Wildnis. Ganz Kolumbien bangte um die Kinder. Von 40 Tagen zwischen Verzweiflung und Hoffnung – und von der besonderen Rolle eines Hundes.

Es ist der 1. Mai, als sich Magdalena Mucutuy Valencia mit ihren vier Kindern auf den Weg in ein neues Leben macht, in die kleine Stadt San José del Guaviare. Mit dabei: die älteste Tochter Lesly Jacobombaire Mucutuy, 13 Jahre alt, die Zweitälteste: Soleiny Jacobombaire Mucutuy, neun Jahre alt, der einzige Sohn: Tien Noriel Ronoque Mucutuy, vier Jahre alt und die kleine Cristin Neriman Ranoque Mucutuy, die in drei Wochen erst ein Jahr alt wird.

Der Vater, Manuel Ranoque, hat ihr Dorf Araracuara schon Anfang April verlassen, nachdem er von einer lokalen Bande, einer Splittergruppe der ehemaligen marxistischen Guerilla Farc, bedroht worden war. Das widerfährt vielen Menschen in Kolumbien, vor allem auf dem Land, auch einfachen indigenen Dorfbewohnern wie der Familie Mucutuy vom Volk der Witoto.

Mit dem Flugzeug sollen seine Frau und die Kinder nachkommen, das einzige Transportmittel in dem schier undurchdringlichen Regenwald im Südosten Kolumbiens. Straßen gibt es keine in diesem Teil des Amazonasgebietes, auch die Fahrt mit dem Boot ist gefährlich und beschwerlich.

Eine Cessna 206 soll sie ans Ziel bringen, Baujahr 1982, gechartert von Avianline Charters S.A.S. Eine Maschine jedoch, die zwei Jahre zuvor schon einmal abgestürzt und nur unzureichend repariert worden war, wie es oft passiert in dieser entlegenen Gegend des Andenstaates.

"Mayday, Mayday", meldet der Pilot, bevor die Cessna vom Radar verschwindet

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