Melinda French Gates verlässt ihre einflussreiche Stiftung und nimmt eine ordentliche "Abfindung" mit: "Gemäß meiner Vereinbarung mit Bill werde ich nach meinem Ausscheiden aus der Stiftung über zusätzliche 12,5 Milliarden Dollar verfügen, die ich in meine Arbeit für Frauen und Familien investieren kann", schreibt die Ex-Frau von Microsoft-Gründer Bill Gates auf X.
Der 7. Juni werde ihr letzter Arbeitstag bei der Bill and Melinda Gates Foundation sein, so Gates weiter. "Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen." Sie sei sehr stolz auf die gemeinsame Arbeit bei der Stiftung, sei aber auch davon überzeugt, dass diese in einem sehr guten Zustand sei und herausragende Führungskräfte habe.
Melinda Gates und Bill haben 60 Milliarden Dollar gespendet
Die Melinda und Bill Gates Stiftung ist eine der einflussreichsten im Bereich der globalen öffentlichen Gesundheit. Seit ihrer Gründung hat sie mehr als 75 Milliarden Dollar ausgegeben, unter anderem im Kampf gegen Kinderlähmung. Allein von 1994 bis 2018 hat das Paar rund 59,5 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt.
Mit ihrem Ausscheiden als Co-Vorsitzende wird die Stiftung ihren Namen in Gates Foundation ändern und Bill Gates wird der alleinige Vorsitzende sein. Bill und Melinda hatten sich 2021 nach 27 Jahren Ehe getrennt, aber angekündigt, ihre wohltätige Arbeit fortzusetzen. "Es tut mir leid, dass Melinda geht, aber ich bin sicher, dass sie in ihrer zukünftigen philanthropischen Arbeit einen großen Einfluss haben wird", schrieb Bill Gates nun auf X.
Gates-Stiftung: Erfolgreich aber nicht umumstritten
Melinda Gates, die laut Forbes ein eigenes Vermögen von rund elf Milliarden Dollar hat, verwaltet einen Teil ihrer Investitionen und ihrer wohltätigen Arbeit über ihr Unternehmen Pivotal Ventures. Die 2015 gegründete Gesellschaft konzentriert sich auf Frauen und Familien. Nach einigen schwierigen Jahren, in denen Melinda mit habe ansehen müssen, wie die Rechte von Frauen in den USA und auf der ganzen Welt zurückgedrängt worden seien, wolle sie sich nun speziell dort engagieren, erklärte Stiftungs-Chef Mark Suzman.
Die Melinda und Bill Gates Stiftung ist zwar äußerst erfolgreich, aber auch durchaus umstritten. Kritisiert wird etwa, dass mehr in technische Maßnahmen als in Vorbeugung investiert wird. So gebe es viel Geld für Impfkampagnen und Medikamente, aber wenig für den Aufbau funktionierender Gesundheitssysteme, wie Thomas Gebauer von der Hilfsorganisation Medico International sagt. Ärztliches Handeln sei das eine, wichtiger aber die Lebensverhältnisse der Menschen.
Quellen: DPA, Reuters, SWR, Melinda French Gates auf X, Bill Gates auf X