Lev Tahor Mexikanische Polizei befreit entführte Kinder aus ultrareligiöser Sekte

Mitglieder der ultra-orthodoxen Sekte Lev Tahor
Die Mitglieder der Sekte Lev Tahor praktizieren eine ultraorthodoxe Auslegung des Judentums
© Dave Chidley/ / Picture Alliance
In der mexikanischen Stadt Tenango del Aire hat die örtliche Polizei zwei von einer religiösen Sekte verschleppte Kinder befreit. Bei den Opfern handelt es sich vermutlich um die Kinder eines ehemaligen, ranghohen Mitglieds.

In Mexiko bestätigte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag die Befreieung zweier Kinder, die aus dem US-Bundestaat New York nach Mexiko verschleppt worden sind. Die Kinder seien laut Polizei in einem Hotel im Bundestaat México entdeckt worden. Bei den Verdächtigen soll es sich um Mitglieder der ultraorthodoxen jüdischen Gruppe Lev Tahor handeln. Der Sekte werden immer wieder Zwangsheiraten und Kindesmisshandlung vorgeworfen. Die Mitglieder nutzen keine moderne Technik und die Frauen der Gemeinschaft tragen bodenlange schwarze Gewänder.

Die beiden Minderjährigen waren am 8. Dezember in Woodridge im US-Bundesstaat New York entführt worden und danach nach Mexiko gebracht worden. Offenbar wollten die Sektenmitglieder sie wieder mit nach Guatemala nehmen, wo sich Lev Tahor niedergelassen hat. In den USA wurden bereits vier Verdächtige festgenommen, die an der Entführung beteiligt gewesen sein sollen.  Bei den Opfern handelt es sich Medienberichten zufolge um die Kinder der Schwester des Sektenführers. Die Frau hatte sich von der Gruppe losgesagt und war in die USA gezogen.

Jüdische Fundamentalisten: Das ist die Sekte Lev Tahor

Viel ist nicht bekannt über die ultra-orthodoxe jüdische Sekte. Sie haben weltweit verstreut Mitglieder organisiert, ihre Ursprünge haben sie in Israel. Viele Mitglieder halten sich dennoch in Mittelamerika, den USA oder Kanada auf. Ihre Praktiken sind heftig umstritten. Frauen sollen sich komplett verschleiern, auf moderne Technik wird komplett verzichtet. 

Israelische Medien bezeichnen die Gruppe aufgrund ihrer fundamentalistischen Einstellung oft als "jüdische Taliban". Kanadas staatliche Rundfunkanstalt "CBC" berichtet immer wieder über Drogenkonsum bei Minderjährigen sowie Zwangsheirat bei jungen Mädchen innerhalb der Gruppe. 

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