Nach Erdbeben Tsunami-Warnung aufgehoben

Eine Tsunami-Warnung hat am Sonntag in Indonesien Panik ausgelöst. Nach einem starken Erdbeben hatten die Behörden vor einer Flutwelle gewarnt, die Tsunami-Meldung nach kurzer Zeit aber wieder zurückgenommen. Trotzdem flohen viele Menschen aus ihren Häusern.

Ein schweres Erdbeben vor der indonesischen Insel Sulawesi hat am Sonntag zu einem Tsunami-Alarm geführt, der aber nach kurzer Zeit aufgehoben wurde. Das Pazifische Tsunami-Zentrum erklärte nach dem Beben von mindestens der Stärke 7,5, es bestehe im Umkreis von 1.000 Kilometern die Gefahr einer Riesenflutwelle. Der indonesische Geologe Fausi teilte wenig später mit, die Gefahr sei vorbei. Es habe sich keine Flutwelle entwickelt, meldete die Nationale Agentur für Meteorologie und Geophysik.

In küstennahen Städten nahe des Epizentrums flohen dennoch viele Einwohner aus ihren Häusern. Das Beben hatte bereits in der Nacht zu Montag (Ortszeit) Panik in der Bevölkerung ausgelöst. Tausende Menschen seien aus ihren Häusern auf die Straße gerannt und hätten in höher liegenden Gebieten Schutz vor einem befürchteten Tsunami gesucht, berichteten indonesische Medien. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Schäden.

Die US-Erdbebenwarte in Golden teilte mit, das Epizentrum habe 135 Kilometer vor der Küstenstadt Gorantalo auf Sulawesi 21 Kilometer unter dem Meeresspiegel gelegen. Die Stärke wurde von indonesischen Geologen in Jakarta mit 7,7 gemessen, die US-Warte sprach von 7,5.

Erst am vergangenen Dienstag war fast vier Jahre nach der Tsunami-Katastrophe mit zehntausenden Toten ein deutsch-indonesisches Frühwarnsystem in Betrieb genommen worden. Nun senden Bojen, Seismometer und Sensoren an der Oberfläche sowie auf dem Grund des Ozeans Daten in ein Lagezentrum in Jakarta, von wo aus binnen Minuten Alarm gegeben werden kann. So soll mehr Zeit für Evakuierungen bleiben. An Weihnachten 2004 riss eine gewaltige Flutwelle nach einem Seebeben im Indischen Ozean rund 230.000 Menschen in den Tod. Die meisten Opfer waren in Indonesien zu beklagen. Im vergangenen Jahr kamen bei einem Tsunami auf der indonesischen Insel Java fast 5.000 Menschen ums Leben.

AP · Reuters
Reuters/AP

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