Mindestens sieben Deutsche sind bei einem Lawinenunglück im fernen Osten Russlands getötet worden. Die Touristen waren mit einem Helikopter auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka zu einem Snowboard-Ausflug unterwegs. Bei der Landung auf einer Skipiste wurde der Helikopter der Sportler von einer Lawine erfasst, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass.
An Bord waren insgesamt 18 Menschen, darunter 14 Deutsche. Woher die Snowboarder stammen, war zunächst unklar. Auch zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, meldete die Agentur unter Berufung auf das Zivilschutzministerium. Die übrigen sieben Touristen überlebten. Einer von ihnen sowie ein Crew-Mitglied wurden nach Behördenangaben in "kritischem Zustand" ins Krankenhaus gebracht. Zwei Ärzte-Teams wurden zur Unglücksstelle etwa 70 Kilometer von der Stadt Jelisowo entfernt geflogen.
Gefahr durch Helikopter ist bekannt
Für Experten ist nicht ungewöhnlich, dass durch den Start oder die Landung eines Hubschraubers Lawinen abgehen. "Das ist ein bekanntes Phänomen. Ein Hubschrauber kann ganz leicht eine Lawine auslösen", sagte ein Beamter der bayerischen Polizei-Hubschrauberstaffel in München. "Vor allem durch die Vibrationen, die von dem Lärm des Hubschraubers ausgehen, passiert das häufiger." Auch die von den Rotorblättern auf die Schneefläche gepresste Luft übt großen Druck auf den verschneiten Untergrund aus.
Befinde sich oberhalb des Landeplatzes ein Hang, könne es auch vorkommen, dass der Hubschrauber bei der Landung ein Schneebrett auslöse und dann verschüttet werde, erklärt der Experte. "Gerade in Russland sind die Hubschrauber meistens noch ein bisschen größer und lauter, da ist das sehr gut möglich", ergänzte er. In Deutschland üben Rettungskräfte die sichere Landung auf einem Hang regelmäßig. Oft werden auch Experten der Deutschen Bergwacht hinzugezogen um einzuschätzen, an welchen Stellen eine Landung ungefährlich ist.