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Panda-Diplomatie Vor 50 Jahren kamen die ersten Pandas in die USA – warum die Tiere hochpolitisch sind

Ein Panda hängt in einem Baum im Smithsonian National Zoo in Washington
Panda Xiao Qi Ji im Smithsonian National Zoo in Washington
© Tasos Katopodis / newscom / Picture Alliance
Pandas sind niedlich. Pandas sind Besuchermagneten. Und Pandas sind hochpolitisch. Bis heute gehören sämtliche Pandas in Zoos weltweit China. Diese Form der Leihgabe steht auch in der Kritik.  

Vor 50 Jahren schickte China die ersten beiden Großen Pandas in die USA. Der damalige chinesische Staatspräsident Mao Tse-tung hatte das US-Präsident Richard Nixon zuvor versprochen. Es war ein Zeichen des guten Willens. Und der Beginn der Panda-Diplomatie. Pandas sind Sympathieträger und Botschafter Chinas in Fellform. Es ist angenehm, die Aufmerksamkeit auf Pandas zu lenken und damit auch ein Stück weit weg von Menschenrechtsverletzungen. 

Panda-Diplomatie ist auch ein Geschäft. China verleiht seine Pandas an Zoos weltweit. Im Zoo Berlin leben seit 2017 Pandas. Den Panda Garden in Berlin eröffnete damals Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping. Auch die Pandas im Berliner Zoo gehören China. Und auch diese Leihgabe ist ein Zeichen der Beziehungspflege und Ausdruck von wirtschaftlichen Interessen. Politikexperten sehen in der Panda-Diplomatie einen Ausdruck von "soft power". In diesem Fall geht es buchstäblich um etwas Weiches.  

Für jeden Panda zahlen Zoos Geld an China

Panda-Diplomatie ist auch ein Geschäft. Für gewöhnlich zahlen Zoos pro Jahr für zwischen 500.000 Dollar und einer Million Dollar pro Panda. Auch der Nachwuchs ist chinesisches Eigentum. Das möchte ein Gesetz in den USA ändern: Demnach soll insbesondere die Klausel fallen, dass Pandababys, die in einem anderen Land zur Welt kommen, innerhalb der ersten Lebensjahre nach China gebracht werden müssen. Stattdessen sollten die USA gemeinsam mit ihren Bündnispartnern ein eigenes Zuchtprogramm aufbauen, so die Forderung. Es sei unklar, welchen Effekt ein solches Gesetz überhaupt haben könnte, da China die Leihgaben direkt mit den Zoos verhandle und nicht mit der Regierung, schreibt die "New York Times".

Die republikanische Abgeordnete Nancy Mace, die hinter der Vorlage steht, sagte mit Blick auf das autoritäre Regime Chinas und den dortigen Umgang mit Menschenrechten, manche ihrer Aggressionen seien nicht okay und Pandas. Bei der Panda-Diplomatie spricht Mace von Augenwischerei. Sie hoffe, dass das Gesetz eine Botschaft nach China senden würde während der Olympischen Winterspiele. 

Einer, der die Vorlage von Nancy Mace nicht unterstützt, ist Dan Ashe, Präsident der Association of Zoos and Aquariums. Der "New York Times" sagte er: "Diese Gesetzgebung würde das Ende eines langwährenden Programms riskieren, das zum Schutz von wilden Pandas beigetragen hat". In Zoos sind die Tiere Besuchermagneten. Menschen scheinen diese Tiere besondere zu mögen – unabhängig von politischen Dimensionen.  

Quellen:"The New York Times", "Deutschlandfunk Nova" , Zoo Berlin

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