Rauch, Staub und Asche wohin man schaut: Portugal blieb in diesem Jahr von Waldbränden verschont – bis jetzt. Doch seit einigen Tagen brennen die portugisischen Wälder lichterloh. Zumindest im Zentrum und im Norden. Der Zivilschutz meldete allein für Montag 36 Waldbrände. Der Grund ist eine Hitzewelle, die das Land am Wochenende überrollte. Die 40 Grad Durchschnittstemperatur sollen mindstens bis Donnerstag anhalten. Zuvor litt das Land bereits schon unter einer Dürre. Wegen der erhöhten Waldbrandgefahr wurden Lagerfeuer und Feuerwerke verboten, der Aufenthalt in Wäldern beschränkt.
Noch vor dem Wochenende wüteten erste Feuer in der Region Ourém nördlich von Lissabon und in der Gemeinde Pombal. Ersterer zählt zu den größten Bränden und konnte von 600 Einsatzkräften am Montagmorgen zwar unter Kontrolle gebracht werden. Doch die Flammen haben trotzdem einen beträchtlichen Schaden angerichtet. Sieben Feuerwehrleute und ein Polizist wurden den Angaben zufolge leicht verletzt. Zudem mussten 35 Menschen – überwiegend Bewohner der Region – wegen der Rauchentwicklung vor Ort versorgt werden.
Portugal im Notstand
Der Brand in Pombal konnte am Montag ebenfalls eingedämmt werden. Allerdings sind 3000 Einsatzkräfte dort weiterhin im Einsatz, um das Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. Weitere große Brände gab es am Montag laut der Website des Zivilschutzes nicht.
Wegen der anhaltend hohen Temperaturen hat die Regierung die Rettungskräfte weiterhin in Alarmbereitschaft versetzt und den dritthöchsten Notstand ausgerufen. Die Brände haben ersten Schätzungen zufolge 2000 bis 2500 Hektar Wald zerstört. Das entspricht einer Fläche von circa 2800 bis 3500 Fußballfeldern.