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"Unterstützung von Terrorismus" Zuvor wegen Tweets gegen den König zu 16 Jahren Haft verurteilt: Saudi-Arabien lässt US-Bürger frei

US-Amerikaner in Saudi-Arabien aus Haft entlassen
Saad Almadi (r.) mit seinem Sohn Ibrahim Almadi
© AFP
Wegen "Unterstützung von Terrorismus" wurde Saad Almadi im vergangenen Jahr in Saudi-Arabien zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt hat das Regime die Vorwürfe gegen den US-Bürger fallengelassen.

Nach mehr als einem Jahr Gefangenschaft hat Saudi-Arabien einen US-Bürger, der wegen einiger Tweets im Gefängnis saß, wieder freigelassen. Das teilte die Familie des inhaftierten Saad Almadi mit. Nach Angaben seines Sohnes Ibrahim Almadi hat Saudi-Arabien die Vorwürfe gegen seinen Vater fallengelassen. Schon in der vergangenen Woche hatte es Gerüchte über die Freilassung gegeben.

Der 72 Jahre alte Saad Almadi war im Oktober vergangenen Jahres wegen "Unterstützung von Terrorismus" zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Er besitzt sowohl die amerikanische als auch die saudi-arabische Staatsbürgerschaft. Almadi, der mit seiner Familie in den Vereinigten Staaten lebte und seinen Ruhestand in Florida verbrachte, war am Flughafen in Riad festgenommen worden, als er zu einem Heimatbesuch eintraf.

Tweets über den König Saudi-Arabiens und den Kronprinzen

Hintergrund waren 14 Tweets gewesen, die Almadi über einen Zeitraum von insgesamt sieben Jahre veröffentlicht hatte. Darin hatte er immer wieder die politische Situation in Saudi-Arabien kritisiert. In Saudi-Arabien besteht eine absolute Monarchie. Kritik an Staatsoberhaupt König Salman ibn Abd al-Aziz und seinem Sohn, dem Kronprinzen Mohammed bin Salman, ist verboten und wird hart bestraft. So auch im Fall von Almadi, der 72-Jährige hatte unter anderem eine Karikatur des Kronprinzen getwittert. Sein Sohn beteuerte nach der Festnahme im Gespräch mit der "Washington Post", sein Vater habe sogar noch ""milde Meinungen über die Regierung" vertreten.

Dennoch verurteilte ihn das Regime in Saudi-Arabien zu 16 Jahren Gefängnis. Ibrahim Almadi hatte der US-Regierung damals vorgeworfen, sich nicht genügend für die Rechte seines Vaters eingesetzt zu haben. Nun wurde die Haftstrafe offenbar aufgehoben. Allerdings waren auch 16 Jahre Reiseverbot Teil des Urteils – ob diese Strafe ebenfalls aufgehoben wurde, ist noch unklar. Aktuell hält sich Saad Almadi nach Angaben seines Sohnes bei Familienmitgliedern in Riad auf.

Quellen: AP / "Washington Post"

epp

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