Gut zwei Wochen ist es her, da machte Alexander Löfgren international Schlagzeilen. Der 19-jährige Schwede schob als Soldat der Palastwache Dienst im Innenhof des Stockholmer Schlosses. Dann rutschte er aus und stürzte auf seine Waffe. Das Bajonett an seinem Gewehr bohrte sich in seinen Kopf. Anfänglich habe Lebensgefahr bestanden, sagte damals ein Sprecher der königlichen Garde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Nun geht es dem jungen Soldaten wieder so gut, dass er der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" ein Interview geben konnte. Er sei mit dem linken Fuß ausgerutscht und nach hinten gefallen. Dann spürte er, dass hinter seinem rechten Ohr etwas nicht stimmte. "Und dann hatte ich das Gefühl, dass dort ein Bajonett steckte", sagte Löfgren der Zeitung. "Der erste Instinkt war, ein wenig daran zu ziehen, aber es steckte felsenfest. Dann schrie ich."
Bajonett in Not-OP aus Kopf entfernt
Soldaten und sein kommandierender Offizier riefen einen Krankenwagen und brachten ihn ins Schloss, wo sie Druckverbände anlegten und die Bajonettspitze vom Gewehr entfernten. "Sie waren brillant. Es ist ihrem schnellen Handeln zu verdanken, dass ich am Leben bin", sagte der junge Soldat. Wie schwer die Verletzung war, ahnte in diesem Moment wohl niemand. "Die Leute dachten, es stecke nur in der Haut, weil ich bei Bewusstsein war und reden, scherzen und alles Mögliche konnte", sagte Löfgren. "Ich winkte allen zum Abschied zu, als ich in den Krankenwagen gerollt wurde." Er habe das auch ein bisschen cool gefunden, weil er noch nie vorher im Krankenwagen gefahren sei.
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Im Krankenhaus angekommen, wurde er sediert und das Bajonett in einer fünfstündigen Not-OP aus seinem Schädel entfernt. Dann wurde er in ein künstliches Koma versetzt, aus dem er 30 Stunden später erwachte. Zwölf Zentimeter tief war die Klinge eingedrungen und hatte auch sein Gehirn verletzt, aber keine lebenswichtigen Bereiche. Löfgren hat sein Gehör und sein Gefühl auf der rechten Seite verloren, wird aber wohl keine bleibenden Schäden davontragen.
Noch sei er müder als vor dem Unfall – das liege wohl an den Medikamenten, sagt Löfgren. "Aber ansonsten geht es mir eigentlich gut. Was verdammtes Glück ist. Es hätte schiefgehen können."