Schwere Überschwemmungen in Brasilien Verheerende Unwetter fordern 257 Tote

Der Bürgermeister von Teresópolis spricht von der größten Katatstrophe der Geschichte der Stadt. Nach massiven Regenfällen in Brasilien haben Schlammlawinen viele Häuser der Stadt unter sich begraben. Hunderte von Menschen kamen in dem Land ums leben.

In Brasilien sind bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Folge von heftigen Regenfällen zufolge mindestens 257 Menschen ums Leben gekommen. Besonders schwer betroffen ist die bergige Region rund um die Metropole Rio de Janeiro. In Teresopolis - 100 Kilometer nördlich von Rio - sind nach amtlichen Angaben mindestens 130 Menschen gestorben, weil aufgeweichte Hänge und Flussufer unter den Wassermassen wegbrachen. Rios Gouverneur Sérgio Cabral sprach von einer "Tragödie". Tausende Menschen waren von der Außenwelt abgeschnitten und mussten ohne Strom und Telefon auskommen. Viele verloren bei den Überschwemmungen auch ihr Zuhause.

In der etwa 150 000 Einwohner zählenden Stadt Teresópolis wurden zahlreiche Häuser unter den Schlamm- und Geröllmassen begraben. Viele Flüsse traten über die Ufer und verwandelten sich in reißende Ströme. Fernsehbilder zeigten Autos und Transporter, die durch die braunen Fluten einfach mitgerissen wurden. Busse und Lkw standen bis zum Dach im Wasser. In der Stadt waren 800 Rettungskräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt.

Hunderte Menschen wurden in Teresópolis obdachlos. Bürgermeister Jorge Mário Sedlacek sagte im Fernsehen: "Das ist die größte Katastrophe in der Geschichte der Stadt." Etwa 200 Einwohner der Stadt wurden verletzt. In Nova Friburgo, rund 75 Kilometer von Teresópolis entfernt, wurden 97 Todesopfer gemeldet, darunter auch drei Feuerwehrleute. In dem Ort Petrópolis starben 18 Menschen infolge des Unwetters. Die Marine entsandte zwei Hubschrauber zur Unterstützung der Rettungskräfte.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff will das Katastrophengebiet am Donnerstag mit einem Hubschrauber überfliegen. Auch im Bundesstaat São Paulo wurden viele Orte nach Regenfällen überschwemmt. Dort starben seit Montagabend 14 Menschen. Starke Regenfälle führen in Brasilien vor allem im Januar und Februar immer wieder zu Unglücken mit vielen Toten. Am stärksten betroffen sind meist Armensiedlungen. Die Häuser in diesen Favelas werden oft illegal auf Hügeln oder an Abhängen errichtet, die bei massiven Niederschlägen abrutschen.

DPA · Reuters
Reuters/DPA

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