Wo hört Glaube auf, wo beginnt Fanatismus? Das ist bei manchen Sekten nicht immer klar. Einige Mitglieder einer Religionsgemeinschaft folgen ihrem Anführer gar bis in den Tod.
Gefährlicher Kult 30 Jahre nach Anschlag in Tokio – diese Sekten endeten in einer Katastrophe

Die Aum-Sekte
Die Aum-Sekte ist für den schlimmsten inländischen Terroranschlag in Japan verantwortlich. Ihr Anführer Shōkō Asahara (Foto), der ursprünglich Chizuo Matumoto hieß, hielt sich für eine Reinkarnation von Jesus und Shiva. Er behauptete, übernatürliche Kräfte zu haben und in der Luft schweben zu können. 1984 gründete er die Gemeinschaft "Aum Shinrikyo", was "Höchste Wahrheit" bedeutet. Die Gruppe beschäftigte sich anfangs vor allem mit Meditation und Yoga, bis ihr Anführer für das Jahr 1997 den Weltuntergang durch einen Atomkrieg vorhersagte. Nur wer sich seiner Sekte anschloss, sollte überleben, so die Annahme – allerdings verbunden mit hohen Beitragsgebühren und einer strengen Hierarchie. Wer aussteigen wollte, wurde bedroht und zum Teil ermordet.
Nach mehreren gescheiterten Anschlagsversuchen gelang es Wissenschaftlern der Gruppe 1994 das Nervengas Sarin herzustellen. Als Asahara dann mitbekam, dass die Polizei gegen Aum Shinrikyo ermittelte und eine Razzia vorbereitete, befahl er, einen geplanten Anschlag in Tokio vorzuziehen. Am Morgen des 20. März 1995 betraten mehrere Mitglieder der Sekte verschiedene U-Bahn-Linien und setzten dort das tödliche Sarin frei. Die Bahnen waren durch den morgendlichen Berufsverkehr voll besetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Kurz danach wurde die Sekte und ihr Anführer festgenommen und 2006 zum Tode verurteilt.
Nach mehreren gescheiterten Anschlagsversuchen gelang es Wissenschaftlern der Gruppe 1994 das Nervengas Sarin herzustellen. Als Asahara dann mitbekam, dass die Polizei gegen Aum Shinrikyo ermittelte und eine Razzia vorbereitete, befahl er, einen geplanten Anschlag in Tokio vorzuziehen. Am Morgen des 20. März 1995 betraten mehrere Mitglieder der Sekte verschiedene U-Bahn-Linien und setzten dort das tödliche Sarin frei. Die Bahnen waren durch den morgendlichen Berufsverkehr voll besetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Kurz danach wurde die Sekte und ihr Anführer festgenommen und 2006 zum Tode verurteilt.
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