Selbstmordanschlag in Kabul Radikale Islamisten rächen sich für Mohammed-Video

Die Attentäterin hat sich neben einem Bus der mit Ausländern besetzt war, in die Luft gesprengt. Zwölf Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Die Hesb-i-Islami (HIG) bekannte sich zu dem Anschlag.

Bei einem Vergeltungsanschlag wegen des islamfeindlichen Mohammed-Videos hat eine Selbstmordattentäterin in #link;www.stern.de/reise/service/kabul-90274182t.html;Kabu#l zwölf Menschen mit in den Tod gerissen, unter ihnen neun Ausländer.

Die Angreiferin habe sich am Morgen in einem Wagen neben einem Minibus in die Luft gesprengt, teilte die Polizei in der afghanischen Hauptstadt mit. In dem Kleinbus seien ausländische Mitarbeiter einer Firma auf dem Weg zum Flughafen gewesen.

Die radikal-islamische Hesb-i-Islami (HIG) des #link;Gulbuddin Hekmatjar;früheren Premierministers Gulbuddin Hekmatjar# übernahm die Verantwortung für den Anschlag auf der Flughafenstraße. HIG-Sprecher Subair Seddiki sagte in einem Telefongespräch, es habe sich um einen Vergeltungsanschlag für das islamfeindliche Mohammed-Video gehandelt. Die Attentäterin sei eine 20 Jahre alte Frau namens Fatima aus Kabul gewesen.

Antiwestliche Massenproteste halten an

Angesichts der Unruhen in der muslimischen Welt wegen des Schmähvideos aus den USA wird in Deutschland weiter über ein Aufführungsverbot gestritten. Muslim-Verbände sind in der Frage uneins: Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland und der Zentralrat der Muslime sind für ein Verbot, der Liberal-Islamische Bund lehnt es ab.

Das auf Youtube in Ausschnitten veröffentlichte Video hatte in den vergangenen Tagen in vielen muslimischen Ländern antiwestliche Massenproteste entfacht. Politiker fürchten Unruhen auch in Deutschland. Sie wollen deshalb verhindern, dass der Film - wie von der rechtspopulistischen Splitterpartei Pro Deutschland geplant - öffentlich in Berlin gezeigt wird.

Zuletzt sperrte die pakistanische Regierung den Zugang zur Internetplattform YouTube. Wie am Dienstag in Islamabad verlautete, traf Premierminister Raja Pervez Ashraf die Entscheidung am Vorabend, nachdem sich YouTube geweigert hatte, Ausschnitte des Films zu entfernen. Auch andere islamische Länder haben bereits den Zugang zu dem umstrittenen Video gesperrt.

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amt/DPA

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