Ein Sicherheitsmann hat israelischen Sportlern auf dem Münchner Olympiagelände den Hitlergruß gezeigt. Der Vorfall ereignete sich am Dienstagabend, als die Sportler verschiedene Gedenkstätten zum Anschlag auf die israelische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 besuchten, wie das Münchner Polizeipräsidium am Mittwoch mitteilte.
European Championships: Frauen-Staffel sprintet zu Gold
Nur einen Monat nach der enttäuschenden WM in den USA setzte die Frauen-Staffel dann in 42,34 Sekunden den Schlusspunkt. Die Polinnen wurden in 42,61 Sekunden Zweite, Rang drei ging an Italien in 42,84 Sekunden.
"Ich hätte es nicht für möglich gehalten", sagte Lückenkemper, die nach dem Einzeltitel wegen einer Wunde am linken Knie genäht werden musste. "Wir haben alle gegeben und es hat sich am Ende ausgezahlt. Ich weiß auch gar nicht, was ich gerade sagen soll", fügte Startläuferin Alexandra Burghardt am Stadionmikrofon hinzu. Gar nicht dabei war die angeschlagene Tatjana Pinto, die vor einem Monat zum Quartett zählte, das überraschend WM-Bronze holte.
Einer der dort eingesetzten vier Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts habe den Hitlergruß in Richtung der 16 israelischen Sportler skandiert, als diese eine Brücke passierten. Die Gruppe habe dies nicht bemerkt. Anwesende Polizeibeamte nahmen den aus Berlin stammenden 19-jährigen Tatverdächtigen vorläufig fest. Dieser sei vom Veranstalter der European Championships 2022 zudem umgehend von den noch bis Sonntag dauernden Spielen ausgeschlossen worden.
Tatverdächtiger wegen Hitlergruß angezeigt
In München werden derzeit die European Championships veranstaltet und Wettkämpfe in neun Sportarten wie Leichtathletik, Radsport oder Rudern ausgetragen. Der Tatverdächtige wurde nach Polizeiangaben wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen angezeigt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" trägt der gebürtige Berliner einen arabischen Namen.
Bei dem Olympia-Attentat vor 50 Jahren war ein palästinensisches Terrorkommando in das Münchner Olympiagelände eingedrungen und hatte dort Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Bei der Geiselnahme und einer fehlgeschlagenen Befreiungsaktion starben elf israelische Sportler sowie ein deutscher Polizist.
Zuletzt war der Streit über die Höhe von Entschädigungszahlungen eskaliert. Die Sprecherinnen der Opferfamilien wiesen ein Entschädigungsangebot des Bundes als "Beleidigung" zurück. Die Angehörigen der israelischen Opfer sagten schließlich ihre Teilnahme an der Gedenkfeier in München am 5. September ab.