Erleichterung in Thailand: Nach mehr als einer Woche verzweifelter Suche scheint die Berggöttin Nang Non die Gebete der verzweifelten Angehörigen und Freunde erhört zu haben. Die in einer Höhle im Norden des Landes eingeschlossenen zwölf Teenager und ihr Fußballtrainer sind am Leben. "Unsere Spezialkräfte haben die Menschen wohlbehalten gefunden", berichtet Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn. "Der Einsatz ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir planen, das Wasser aus der Höhle herauszupumpen und sie zu holen."
Die Eltern der Kinder sind überglücklich. "Welches Team hat heute die Meisterschaft gewonnen?, fragt ein Vater. "Das Team der Moo Pah Academy!", antwortet ein anderer fröhlich. Das ist die Mannschaft im Inneren der Höhle. Ein Video der Einsatzkräfte zeigt die Kinder im Schein von Taschenlampen. Erschöpft, aber erleichtert.
Die Taucher - ein Team von Experten aus Thailand, Großbritannien und Australien - sind zuvor mehr als drei Kilometer weit in die Höhle eingedrungen. Schließlich trifft ein Taucher auf die Gruppe: "Wie viele seid ihr?", ruft er. "13", schallt es zurück. "Großartig!"
"Das sind meine Freunde, bitte beschützt sie"
Wenige Stunden zuvor: In der Mae-Sai-Prasitsart-Schule ist kein normaler Schultag für die Kinder. Denn von sechs ihrer Schulkameraden fehlt seit Tagen jede Spur. An diesem Morgen beten alle Kinder für ihre Mitschüler. Im Schneidersitz hocken die etwa 3000 Jungen und Mädchen im Schulhof. Die Hände haben sie zur buddhistischen Gebetshaltung gefaltet. "Beten wir alle zusammen. Sprecht mir nach." Sozialkundelehrer Takkapong Thammarangsri spricht in ein Mikrofon.
Ihr gutes Karma aus diesen und den vergangenen Leben solle den Schulkameraden helfen. Buddhisten glauben an Wiedergeburt und daran, dass Handlungen in früheren Leben Auswirkungen auf dieses Leben haben. "Mögen die Göttin Nang Non, alle ehrwürdigen Wesen, Engel und heiligen Wesen, die wir nicht sehen können, die 13 Leben gehen lassen", bitten die Schüler die in der Region verehrte Berggottheit um Hilfe. "Diese Menschen sind meine Freunde, bitte beschützt sie."
Am Ende gab es gute Nachrichten
Es war eine lange Zeit des quälenden Wartens. Die Fußballmannschaft wurde seit dem 23. Juni in einer überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai vermisst. Die zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Trainer waren an jenem Tag nach dem Training in die Höhle eingestiegen. Seitdem haben Hunderte Helfer, Taucher, Soldaten und Höhlenexperten nach der Gruppe gesucht.
Er sei anfangs schockiert, traurig und nervös gewesen, sagt Thanwa Chuaychukitkurz, bevor die Rettung bekannt wird. Sein Freund, der 16-jährige Peerapat, zählt zu den Vermissten. Jetzt werde es langsam besser. "Wir kennen uns seit der 7. Klasse und machen oft was miteinander." Die ganze Klasse mache sich Sorgen, aber man müsse auch an die nächsten Prüfungen denken. Anderen fällt es schwerer, nicht ständig an die Freunde zu denken. Die 200 Lehrer versuchen, den Optimismus am Leben zu halten. "Vielleicht gibt es heute Abend gute Nachrichten", sagt einer der Pädagogen. Er soll Recht behalten.