Bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol sind nach jüngsten Polizei-Informationen fünf Menschen getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt in die Schweiz ausgeflogen, hieß es am Freitagnachmittag.
Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der österreichisch-schweizerischen Grenze. Informationen zu Herkunft und Identität der Opfer waren noch nicht bekannt.
Mehrere Lawinen in Tirol
Am Freitag gingen in Tirol bis zum Nachmittag dreizehn Schneebretter ab, insgesamt wurden an den beiden letzten Tagen aufgrund des vielen Neuschnees fast 60 Lawinen gezählt. Im beliebten Skiort Sölden verschüttete eine Lawine fünf Wintersportler auf einer nicht gesicherten Piste. Sie wurden lebend geborgen, vier mussten in ein Krankenhaus gebracht werden.
Am Donnerstag hatte eine deutsche Skifahrerin einen Lawinenabgang in Tirol überlebt. Die 20-Jährige sei komplett verschüttet und rund 15 Minuten später gerettet wurden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Polizei. Sie sei zunächst zwar bewusstlos gewesen, habe aber alle Vitalfunktionen aufgewiesen. Die junge Frau, die mit zwei weiteren deutschen Skifahrern im Bezirk Innsbruck-Land unterwegs gewesen sei, habe die Lawine vermutlich selbst ausgelöst, hieß es in einer Mitteilung.
Warndienst-Chef: Alle Warnungen nützen nichts
Der Freitag war der bis dahin folgenschwerste Lawinentag in dieser Wintersaison. Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, sagte angesichts der zahlreichen Vorfälle: "Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen." Seit Tagen werde auf die kritischen Verhältnisse hingewiesen. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.