Am vergangenen Sonntag war er endlich da: Der Frühling, der beinahe schon im sommerlichen Gewand daherkam. Bei Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen zog es halb Deutschland nach draußen an die frische Luft, auch die Hamburger:innen. Einigen schien dabei das Gefühl von Sommer und Freiheit jedoch zu Kopf gestiegen zu sein: Trotz weiterhin geltender Corona-"Notbremse" feierten in der Hansestadt bis zu 200 Jugendliche gemeinsam an der Alster.
Platzverweise und Ordnungswidrigkeitsverfahren
Gegen 17 Uhr gingen mehrere Meldungen bei der Hamburger Polizei ein: Passant:innen und Spaziergänger:innen waren auf die laute Musik und die versammelten Menschen aufmerksam geworden. Die Jugendlichen hatten sich am Winterhuder Kai in Hamburg-Nord getroffen, einem Grünstreifen an der Alster, und feierten dort ausgelassen. Als Reaktion auf die Meldungen schritt die Polizei mit Bereitschaftspolizist:innen, einer Pferdestaffel sowie Schutzpolizist:innen ein und fand zum Zeitpunkt ihres Eintreffens am Alsterufer zwischen 175 und 200 Personen vor. Da Versammlungen in derartiger Größe weiterhin zur Eindämmung der Coronapandemie verboten sind, ahndeten die Beamt:innen die Verstöße entsprechend, erteilten Platzverweise und leiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Große Teile der feiernden Gruppe lösten sich daraufhin von alleine auf.

Dieser Vorfall stellt keinen Einzelfall in der Hansestadt dar. In der Vergangenheit wurden Jugendliche bereits häufiger – oftmals rund um die Alster – bei verbotenen Partys erwischt. Zur Eindämmung der Pandemie gilt in Hamburg weiterhin die sogenannte "Notbremse". Inzwischen machen zwar stetig sinkende Inzidenzzahlen Hoffnung auf baldige Lockerungen und mehr Freiheiten, noch gelten aber weiterhin die Regeln, die unter anderem die Zahl der Menschen aus verschiedenen Haushaten, die sich gleichzeitig treffen dürfen, begrenzen. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) kündigte aber bereits für Mittwoch die Aufhebung der Ausgangssperre ab 22 Uhr an.