Die Lage in Tunesien ist angespannt. In mehreren Städten gingen die Menschen in der zweiten Nacht in Folge auf die Straßen, sie protestierten gegen Steuererhöhungen und Preissteigerungen. Bei Ausschreitungen wurden mehr als 200 Personen verhaftet. Knapp 50 Sicherheitskräfte seien bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten verletzt worden, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit.
Tunesien kämpft mit wirtschaftlichen Problemen
Die tunesische Regierung sprach außerdem von Plünderungen. In der Nacht hätten Randalierer versucht, einen großen Supermarkt in der Küstenstadt Sousse auszurauben, hieß es aus Sicherheitskreisen.
In der Hauptstadt Tunis wurden Autoreifen und Müllcontainer angezündet. Auch in den ärmeren Regionen im Süden des Landes kam es zu teils gewaltsamen Protesten. Auf der Insel Djerba habe es einen versuchten Brandanschlag auf die dortige Synagoge gegeben, teilte ein Mitglied der jüdischen Gemeinde mit.
Tunesien hat nach den Umbrüchen in der Arabischen Welt 2011 zwar den Übergang zu einer Demokratie nach westlichem Vorbild absolviert, kämpft aber mit großen wirtschaftlichen Problemen und einer hohen Arbeitslosigkeit. Zu Jahresbeginn war ein neues Finanzgesetz in Kraft getreten, das unter anderem Steuererhöhungen mit sich brachte.