135 Leichen wurden allein in der Umgebung des Shakidor-Damms in der südwestlichen Provinz Balutschistan geborgen, der am Donnerstagabend nach Dauerregen eingebrochen war. Drei Dörfer waren dabei überflutet worden, Lastwagen und Autos wurden ins Arabische Meer gespült. Viele Tote seien mit Fischernetzen aus den Fluten gezogen worden, sagte ein Vertreter der Provinzregierung. Am Sonntag gab im Bezirk Lasbela auch ein kleinerer Damm nach, die Flutwelle riss nach Angaben der Katastrophenschutzzentrale von Baluchistan sieben Menschen in den Tod.
Rettungsarbeiten werden durch Regenfälle sehr erschwert
Auch in anderen Teilen der Provinz kam es zu Überschwemmungen, insgesamt wurden in der Provinz rund 200 Tote geborgen. Fast 18.000 Häuser wurden nach Behördenangaben zerstört oder beschädigt. Präsident Pervez Musharraf besuchte am Samstag einige betroffene Regionen in Balutschistan, um sich über den Stand der Rettungsarbeiten zu informieren, wie die staatliche Nachrichtenagentur APP berichtete. In einem Fernsehinterview sagte er allen, die einen Angehörigen oder Eigentum verloren, finanzielle Unterstützung zu. Rund 4.000 Soldaten waren zu Bergungsmaßnahmen und zur Versorgung der Bevölkerung im Einsatz.
Die Rettungsarbeiten wurden jedoch durch anhaltend schwere Regenfälle erschwert. Auch in anderen Landesteilen richteten Dauerregen und Lawinenabgänge schwere Schäden an. Im gebirgigen Nordwesten Pakistans wurden nach Behördenangaben 100 Todesopfer registriert, zudem wurden in der Region 24 Soldaten vermisst. Mehrere Häuser seien nach Lawinen oder Erdrutschen noch verschüttet, sagte ein Behördensprecher. Zudem seien zahlreiche Straßen unpassierbar, so dass Hilfsgüter zum Teil nur mit Hubschraubern verteilt werden könnten.
Im pakistanischen Teil Kaschmirs an der Grenze zu Indien rissen Lawinen mindestens 56 Menschen in den Tod. Im Neelum-Tal hatten die Schneemassen am Freitagabend zahlreiche Lehmhäuser unter sich begraben, dort wurden 54 Tote gefunden. Zudem wurden am Sonntag die Leichen von zwei Soldaten geborgen, deren entlegener Außenposten im Lipa-Tal bereits am Donnerstag von einer Lawine verschüttet worden war.
DPA