Gefahren für Tiere und Pflanzen Für mehr Arten- und Klimaschutz: Saarbrücken will Schottergärten verbieten

Schottergarten in Saarbücken
Saarbrücken will konsequenter gegen Schottergärten vorgehen
© U. J. Alexander / Getty Images
Saarbrücken könnte bald das Anlegen von Schottergärten untersagen. Die Umweltdezernentin hat dem Umweltausschuss der Stadt einen entsprechenden Entwurf vorgelegt.

Schottergärten sind vielerorts ein Ärgernis: Gartenbesitzer:innen füllen freie Flächen dabei lieber mit Steinen als sie zu bepflanzen. Sie hoffen dabei oft auf eine pflegeleichte und bequeme Gartengestaltung, die Schottergärten haben jedoch große ökologische Nachteile – und sehen meist auch nicht besonders ansehnlich aus.

In mehreren Bundesländern und Städten ist es daher mittlerweile verboten, Schottergärten anzulegen. Dem könnte sich jetzt auch Saarbrücken anschließen. Umweltdezernentin Barbara Meyer hat dem Umweltausschuss der saarländischen Landeshauptstadt einen entsprechenden Entwurf vorgelegt. Als "versiegelte Flächen ohne nennenswerten Bewuchs" werden die Steingärten darin bezeichnet. Das Anlegen soll bei Neubauten künftig untersagt sein.

Saarbrücken will Anlegen von Schottergärten untersagen

"Diese Flächen sind als Lebens- und Nahrungsraum für die meisten der heimischen Tier- und Pflanzenarten ohne Bedeutung. Weiterhin wirken sich solche überwiegend versiegelten Flächen negativ auf das Mikroklima aus, verstärken den Hitzeeffekt in Siedlungsräumen und führen zur Reduzierung der Luftfeuchte", argumentiert Meyer in ihrem Entwurf.

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Stattdessen will die Dezernentin für mehr Grünflächen in Saarbrücken sorgen und damit den Arten- und Klimaschutz in der Stadt vorantreiben. Vorgesehen sind unter anderem auch Vorgaben zur Begrünung von Dach- und Fassadenflächen bei Neubauten. Zudem soll ein Förderprogramm aufgesetzt werden: Für die Entsiegelung und Begrünung von bereits bestehenden Flächen sollen finanzielle Anreize geschaffen werden.

Beschluss soll im Mai erfolgen

"Für Fauna und Flora sind Grünflächen im städtischen Raum wichtige Biotope. Wir schützen den Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen und damit die biologische Vielfalt. Begrünte Flächen wirken sich außerdem positiv auf das Mikroklima in der Stadt aus. Die Begrünung von Dächern, Fassaden und unbebauten Flächen können die Umgebungstemperatur senken und Starkregen zurückhalten, weil die Regenwasseraufnahme gesteigert wird", so Barbara Meyer.

Ob das alles wirklich so kommt, ist jedoch noch nicht klar. Erst muss der Entwurf im Umwelt- und Bauausschuss diskutiert werden, ein Beschluss ist für Mai vorgesehen.

epp

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