Ein 29-jähriger Mann aus Miami, US-Bundesstaat Florida, hat offenbar seine Chance auf Reichtum gewittert und auch gleich ergriffen. Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf Ermittler, David H. habe sich im April beim bundesstaatlichen "Paycheck Protection Program" gemeldet. Das Programm sollte helfen, dass möglichst wenige Unternehmer in den USA ihre Angestellten wegen der Corona-Pandemie entlassen. H. habe angegeben, er führe vier Unternehmen mit insgesamt 70 Angestellten und habe monatliche Ausgaben von vier Millionen US-Dollar.
Im Mai habe H. dann tatsächlich drei Zahlungen über insgesamt 3.984.557 Dollar aus dem Programm erhalten - und neue Anträge gestellt. Diesmal über 13.542.741 Dollar, wie die Zeitung unter Berufung auf Behörden berichtet. Und auch H.s Ausgaben im Mai listen die Ermittler laut des Berichts auf. 30.000 Dollar habe H. demnach in zwei Raten an "Mom" gezahlt. 4000 Dollar bei der Luxus-Kaufhauskette "Saks Fifth Avenue" ausgegeben. 7000 Dollar habe H. in einem Hotel ausgegeben und 8500 bei einem Juwelier – und eben 318.497 Dollar bei einem Lamborghini-Händler in Miami Beach. Immerhin 200.000 Dollar hat H. laut Ermittlern auch tatsächlich für geschäftliche Zwecke ausgegeben.
Betrüger oder von Corona gebeutelter Geschäftsmann?
Montag hat die Polizei H. verhaftet. Er soll wegen Bankbetrugs, Falschaussage gegenüber einem Kreditinstitut und der Beteiligung an Transaktionen mit unrechtmäßigen Erlösen angeklagt worden sein. Die "New York Times" zitiert aus einer Stellungnahme des Anwalts von H.: Sein Mandant sei "ein legitimer Geschäftsinhaber, der, wie Millionen von Amerikanern, während der Pandemie finanziell gelitten hat" und "darauf bedacht ist, seine Seite der Geschichte zu erzählen, wenn die Zeit reif ist".
Was H. zu sagen hat, sollte er sich sehr gut überlegen. Laut Ermittlern drohen dem 29-Jährigen bei einer Verurteilung bis zu 70 Jahre Gefängnis.