87.000 Menschen sind bereits geflüchtet, weitere 20.000 warten an der Grenze zu Bangladesch darauf, Myanmar verlassen zu können. Nach Angaben der UNO handelt es sich bei den Betroffenen meist um Mitglieder der muslimischen Rohingya-Minderheit. Vor rund zehn Tagen eskalierte die Gewalt in Myanmar, bei Kämpfen zwischen der Armee und Rohingya-Rebellen im westlichen Bundesstaat Rakhine gab es seit Ende August bereits hunderte Tote.
In Bangladesch lebten zuvor bereits etwa 400.000 Rohingya-Flüchtlinge unter elenden Bedingungen in Camps an der Grenze zu Myanmar, heißt es in dem am Montag veröffentlichten UN-Bericht. Die Gewalt trieb nun erneut zahlreiche Menschen in die Flucht. Viele ertranken beim Versuch, den Grenzfluss Naf nach Bangladesch mit behelfsmäßigen Booten zu überqueren.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte am Wochenende vor einer humanitären Katastrophe. Das Welternährungsprogramm (WFP) stellte wegen der Gewalt seine Hilfe für den Bundesstaat Rakhine vorerst ein.
Rohingya in Myanmar verfolgt
In Rakhine leben etwa eine Million Rohingya in bitterer Armut. Die Muslime gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Myanmar betrachten sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele der Rohingya schon seit Generationen in Myanmar leben.