+++ Hitzewelle +++ In Nordrhein-Westfalen fallen riesige Hagelkörner vom Himmel

Hamburg
Blick von der Kennedybrücke auf die Alster und das Hamburger Rathaus. Die Brücke ist zirka fünf Meter hoch.
© Daniel Reinhardt/DPA
Nach der Superhitze kommen die Unwetter. Bei Twitter überbieten sich Einwohner aus Nordrhein-Westfalen mit Fotos von überdimensionalen Hagelkörnern. Alle News zur anhaltenden Hitzewelle im Ticker.

+++ Video zeigt Verwüstung des Marktplatzes von Werl durch Sturm +++

Am Nachmittag ist ein heftiger Sturm über den Marktplatz von Werl in Nordrhein-Westfalen gefegt, wie der "Soester Anzeiger" berichtet. Ein Video zeigt die ganze Kraft des Unwetters:

+++ Unwetter mit Hagel zieht über NRW +++

Bei Twitter überbieten sich Einwohner aus Nordrhein-Westfalen mit Fotos von gigantischen Hagelkörnern - hier eine kleine Auswahl:

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+++ Spielabbruch von Testspiel zwischen Gütersloh und Paderborn +++

Wegen eines heftigen Gewitters musste das Fußball-Testspiel zwischen dem FC Gütersloh und Bundesligaabsteiger SC Paderborn abgebrochen werden. In der 67. Minute entschied der Schiedsrichter beim Stande von 2:5 (1:4), die Spieler aus Sicherheitsgründen in die Kabinen zu schicken.

+++ Pech für Intercity-Fahrgäste +++

Gleich zweimal sind am Samstag Fahrgäste eines Intercitys auf dem Weg von Berlin nach Amsterdam gestrandet: Als am Mittag in drei der neun Waggons die Klima-Anlage ausfiel, wurde den Reisenden nach Bahn-Angaben in Hannover ein anderer Zug zur Verfügung gestellt.  Bei Minden habe aber auch der Ersatzzug eine Panne gehabt: Wegen eines defekten Zugfunks musste der Lokführer dort die Lokomotive vom hinteren an das vordere Zugteil umspannen. Der Zug fuhr daher nur noch bis Osnabrück und sei dort mit rund 1,5 Stunden Verspätung angekommen, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag. Die Reisenden stiegen in Regionalzüge nach Rheine und Bad Bentheim um. Aufgrund von Bauarbeiten auf  niederländischer Seite mussten die Passagiere dann im Nachbarland in Busse umsteigen, teilte der
Sprecher mit.

+++ Die Aussichten für die kommenden Tage +++

Hitze, Gewitter und Abkühlung, Hitze - und dann doch ein bisschen mildere Temperaturen: Das Wetter in Deutschland wird nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach in den kommenden Tagen einige Wechsel vollziehen. Am Sonntag kam es bereits zu teils heftigen Gewittern, eine spürbare Abkühlung dürfte aber bis Mitte kommender Woche auf sich warten lassen. Nach Angaben des Meteorologen Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst werden zu Wochenbeginn vor allem in Richtung Norden die Temperaturen abnehmen. Während in Norddeutschland am Montag etwa 20 bis 25 Grad Celsius zu erwarten seien, seien es in der Mitte Deutschlands 25 bis 30 Grad und im Süden um 31 Grad. Die Abkühlung um rund zehn Grad im Vergleich zu den Vortagen sei an vielen Orten mit Gewittern verbunden. Ein Ende der Hitzewelle bedeutet die vorübergehende Abkühlung laut Reinartz aber nicht.

+++ Frau überfährt Mann mit Jetski +++

Mindestens zwei Menschen kamen beim Schwimmen in Baden-Württemberg ums Leben. Ein 63-Jähriger starb in einem See in der brandenburgischen Uckermark.
Zu einem gefährlichen Zwischenfall kam es vor der Ostsee-Insel Hiddensee: Eine Frau überfuhr einen Mann bei einem Bergungsmanöver mit einem Jetski. Er erlitt schwere Verletzungen. Die 37-Jährige hatte nach Polizeiangaben vom Sonntag versucht, den Mann ans Ufer zu bringen, nachdem er mit einem Schleppreifen abgetrieben war.

+++ Zwei Menschen von Blitz getroffen +++

Die Sahara-Temperaturen brachten in einigen Regionen Unwetter. In Hattingen am Rande des Ruhrgebiets wurden zwei Menschen vom Blitz getroffen und schwer verletzt. Einer der beiden musste von einem Arzt reanimiert werden. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, waren die beiden am frühen Sonntagmorgen auf freiem Feld unterwegs, als das Gewitter über sie hereinbrach. In mehreren Bundesländern brannten Häuser nach Blitzeinschlägen. Bäume stürzten auf Straßen, Keller liefen durch Starkregen voll.

+++ Freiluft-Oper in Saal verlegt +++

Die extreme Hitze sorgt auch im Kulturbetrieb für Kapriolen. So musste am Samstagabend in Nürnberg eine Freiluft-Opernaufführung in den Rathaussaal verlegt werden - "wegen schönen Wetters", teilte der Intendant des Festivals "Fränkischer Sommer", Julian Christoph Tölle, dem Publikum mit. Er räumte ein: "Eine so kuriose Ansage hatte ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht machen müssen."
Grund der Verlegung waren die selbst am Abend im Rathaushof noch gemessenen 35 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent. Dadurch verformten sich die Natursaiten der Barockinstrumente, erläuterte der Intendant. Die Instrumente müssten alle fünf Minuten nachgestimmt werden. Den Handlungsstrang der "Marktplatz-Oper" des Komponisten Giovanni Battista Pergolesi so oft zu unterbrechen - das habe man dem Publikum und dem Hannoveraner Ensemble "Musica Alta Ripa" nicht zumuten wollen.

+++ Buga-Blumen trotzen der Hitze +++

Die Blumen und Pflanzen auf der Bundesgartenschau trotzen der Hitze. Bislang sind noch keine Bestände kaputtgegangen, sagte der Projektkoordinator Gärtnerische Ausstellungen, Stefan Wegner, am Samstag. Derzeit werden die Pflanzen auch tagsüber mit Wasser berieselt. Die Buga-Macher treibt etwas anderes um: "Eine große Hitzephase geht häufig mit einem großen Knall zu Ende", betont Wegner. Unwetter seien viel gefährlicher für die Pflanzenstandorte als Hitze.

+++ Mann springt in Alster und stirbt +++

Ein junger Mann ist in der Hamburger Innenstadt vom Ufer an der Kennedy-Brücke in die Alster gesprungen und gestorben. Zeugen hatten die Feuerwehr alarmiert, als der Mann nach dem Sprung in der Nacht zum Sonntag nicht wieder auftauchte, wie ein Feuerwehrsprecher am Sonntag sagte. Polizeitaucher konnten den Mann demnach schnell bergen. Er sei vor Ort wiederbelebt worden, später im Krankenhaus aber gestorben. Der Mann habe sich vermutlich abkühlen wollen und sei deshalb in die Alster gesprungen, sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Zunächst hieß es, der Mann sei von der Brücke gesprungen. Dies wurde jedoch später korrigiert.
In weiteren neun Fällen konnte die Feuerwehr am Samstag in Not geratene Schwimmer aus Alster und Elbe retten. Der Feuerwehrsprecher warnte davor, insbesondere an Stellen des aktiven Fähr- und Hafenverkehrs im Bereich der Elbe ins Wasser zu gehen.

Hamburg
Blick von der Kennedybrücke auf die Alster und das Hamburger Rathaus. Die Brücke ist zirka fünf Meter hoch.
© Daniel Reinhardt/DPA

+++ Tödliche Badeunfälle häufen sich +++

In der Sommerhitze sind in Deutschland seit Freitag mehrere Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. In Bayern ertrank ein Vierjähriger in einem Baggersee. Am Rheinufer in Köln kam am Samstag ein Sechsjähriger beim Spielen ums Leben, nachdem er von der Strömung erfasst worden war. In einem Naturfreibad in Siegen ertrank ein Jugendlicher. Zwei Männer starben bei Badeunfällen in der Nähe von Aachen. Auch am Bodensee, in Brandenburg und in Hamburg gab es tödliche Unfälle.

Feuerwehrmann steht in Hagelkörnern
Schneemann bauen im Hitzesommer: Ein Feuerwehrmann steht am Samstag nach einem heftigen Gewitter bei Dachwig in der Nähe von Erfurt inmitten von bis zu drei Zentimeter großen Hagelkörnern. 
© Bernd März/DPA

+++ Sturm, Regen und Hagel erwartet +++

Mit den extrem hohen Temperaturen steigt nun aber die Gefahr schwerer Unwetter. Vor allem der Westhälfte Deutschlands drohten Hagel, schwere Sturmböen und starke Regenfälle. Die Unwetter zogen bereits am Samstag von Frankreich und den Benelux-Staaten heran. Noch größer ist das Risiko am Sonntag; sogar Tornados sind laut DWD möglich. In Thüringen tobten bereits am Samstag Unwetter. Bei Erfurt vielen bis zu drei Zentimeter große Hagelkörner vom Himmel und verwandelten die Straßen in eine Schneelandschaft.

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+++ Ironman bei bis zu 35 Grad +++

Bei Temperaturen von bis zu 35 Grad wird am Sonntag in Frankfurt am Main der Europameister im Ironman-Triathlon ermittelt. Die rund 3000 Teilnehmer müssen bei großer Hitze 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer laufen.

+++ Kinder und Hunde in Autos gelassen - mehrere Notrufe +++

Die Polizei bekam am Samstag mehrere Notrufe, weil Eltern ihre Kinder während des Einkaufs in geparkten Autos zurückgelassen hatten. Auch Hunde mussten aus Fahrzeugen befreit werden. "Das ist unfassbar, so geht das einfach nicht", sagte ein Beamter in Thüringen. Die Fahrzeughalter seien mit Megafonen ausgerufen worden

+++ Reichstagskuppel gesperrt +++

In Berlin musste am Samstag die Kuppel und die Dachterrasse des Reichstagsgebäudes gesperrt werden. Mehrere Menschen hätten dort Kreislaufprobleme bekommen, sagte ein Bundestagssprecher. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.

Ein Gewitter über dem Hafen von Rostock
Faszinierendes Naturschauspiel: Über dem Hafen von Rostock zucken Blitze am Himmel.
© Daniel Reinhardt/DPA

 +++ Hitze-Rekord nicht geknackt +++

Mega-Hitze, aber kein Temperaturrekord. Im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim wurden am Samstag 39,2 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte.
 Der bisherige Tageshöchstwert sei aber nicht überschritten worden: Das Maximum liegt weiter bei 40,2 Grad. So viel wurden in Karlsruhe am 9. und 13. August 2013 sowie in Freiburg am 13. August 2013 registriert. Dennoch war der 4. Juli der bisher heißeste Tag des Jahres - am Donnerstag waren es in Duisburg und Geilenkirchen 38,7 Grad.

DPA
jek

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